Der ERC Lechbruck sorgt derzeit für beste Eishockey-Unterhaltung: Gegen den EV Fürstenfeldbruck brannten die Lecher ein Feuerwerk ab und die rund 250 Zuschauer im Lechparkstadion bekamen am Freitag ganze achtzehn Tore zu sehen. Dabei lagen die Flößer nach 30 Minuten noch mit 3:7 zurück, doch am Ende siegte der ERC verdient mit 11:7.
Die Blau-Weißen starteten gut ins Spiel und gingen bereits in der zweiten Minute durch Marcus Köpf in Führung. Fürstenfeldbruck schlug in der dritten Minute prompt durch einen Treffer von Kresimir Schildhabel zurück. Der ERC wirkte gewillt aber in vielen Aktionen phlegmatisch. Die Defensivarbeit war nicht konsequent genug, so eröffneten sich für die Gäste immer wieder Kontermöglichkeiten. Diese wurden durch Stadler (6.) und Pfeil (7.) auch genutzt und plötzlich stand es 1:3 für die Gäste. Die Flößer gaben die richtige Antwort und konnten bis kurz vor der ersten Drittelpause durch Marcus Köpf (13.) und Gabriel Larivière-Piché (20.) zum 3:3 ausgleichen.
Die ersten knapp zehn Minuten des zweiten Drittels waren dann aus der Rubrik „kollektiver Totalausfall“: Lukas Kottenhahn (24.), Kresimir Schildhabel (25.), Mathias Jeske (27.) und Marius Friderici (28.) schraubten den Zwischenstand auf 3:7 für den EV Fürstenfeldbruck. Dabei ließ man die Gäste beinahe nach Belieben gewähren. Das Trainerduo Michael Köpf und Sebastian Ego nahm nun eine Auszeit richtete deutliche Worte an die Mannschaft. Das sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Die Lecher übernahmen nun die Spielkontrolle und zeigten, was sie in den letzten Spielen so stark machte. Es ging nun Schlag auf Schlag in die andere Richtung: Innerhalb von dreieinhalb Minuten schafften die Flößer durch Marcus Köpf (34.), Gabriel Larivière-Piché (36.), Matthias Köpf (36.) und Maxime Danis (38.) den Ausgleich zum 7:7. So ging es erneut mit einem Gleichstand in die zweite Pause.
Fürstenfeldbruck startete ins letzte Drittel mit einem Torhüterwechsel, beim ERC blieb Christoph Lohr im Kasten. Das Momentum lag nun bei den Flößern, der Start in den letzten Abschnitt hätte kaum besser sein können: Maxime Danis brachte den ERC in der 41. Minute per Alleingang mit 8:7 in Front. Das Lechparkstadion stand nun Kopf und die ERC-Anhänger feuerten ihre Mannschaft lautstark an. Bei Fürstenfeldbruck schwanden sichtlich die Kräfte, die Strafzeiten für die Gäste häuften sich. So war es Tobias Dressel in Überzahl, der in der 50. Minute durch einen Gewaltschuss Gästetorhüter Croos keine Chance ließ und auf 9:7 erhöhte. Durch einen Doppelschlag in der 53. Minute, ebenfalls im Powerplay, machten Lukas Zugmaier und Marius Hack den Deckel drauf und bauten die Führung der Flößer auf 11:7 aus. Das Stadion war nun ein Tollhaus, sowas hat man wohl noch nicht gesehen. Souverän brachte der ERC den Vorsprung über die Zeit und beschenkte sich, mit einem zwischenzeitlich nicht mehr für möglich gehaltenen, Heimsieg zum Ende des Jahres.
Nach dem Spiel wurde im Rahmen der Siegesfeierlichkeiten der letztjährige Kapitän der Flößer, Samuel Wörle, offiziell vom Vositzenden Manfred Sitter und der Mannschaft verabschiedet. Wörle spielte als Eigengewächs neun Jahre für die 1. Mannschaft des ERC Lechbruck. Er war maßgeblich am Neubau der Mannschaftskabine im Jahr 2020 beteiligt und stets ein verlässlicher Organisator rund ums Team. Aufgrund einer schweren Verletzung und der steigenden beruflichen Verantwortung beendet Samuel Wörle seine aktive Karriere. „Ich bedanke mich im Namen des Vereins für deinen Einsatz und deine Leistungen für den ERC. Für die Zukunft alles Gute, viel Glück und vor allem Gesundheit“, so Sitter, der Wörle zum Abschied sein Originaltrikot mit der Nummer 12 schenkte. Auch die Mannschaft verabschiedete ihn gebührend und überreichte ihrerseits ein Geschenk, bevor ein gemeinsames Mannschaftsfoto festgehalten wurde.
Spielstatistik:
ERC Lechbruck – EV Fürstenfeldbruck 11:7 (3:3; 4:4;4:0)
Torfolge:
1:0 (01:36) Marcus Köpf (Tobias Dressel)
1:1 (02:57) Kresimir Schildhabel (Mathias Jeske)
1:2 (05:01) Paul Stadler (Kresimir Schildhabel, Joshua Cmarits) 5-4 PPG
1:3 (06:39) Benedikt Pfeil (Kresimir Schildhabel)
2:3 (12:18) Marcus Köpf (Lukas Zugmaier)
3:3 (19:34) Gabriel Larivière-Piché (Christoph Pfeiffer, Maxime Danis)
3:4 (23:07) Lukas Kottenhahn (Leonhard Geschwindner, Andreas Kilian)
3:5 (24:51) Kresimir Schildhabel (Mathias Jeske) 4-4 EQP
3:6 (26:23) Mathias Jeske (Benedikt Pfeil, Paul Stadler)
3:7 (27:39) Marius Friderici (Joshua Cmarits, Philipp Steidle)
4:7 (33:44) Marcus Köpf (Tobias Dressel) 5-4 PPG
5:7 (35:01) Gabriel Larivière-Piché (Maxime Danis) 5-4 PPG
6:7 (35:40) Matthias Köpf (Marcus Köpf) 5-4 PPG
7:7 (37:19) Maxime Danis (Gabriel Larivière-Piché)
8:7 (40:29) Maxime Danis
9:7 (49:51) Tobias Dressel (Matthias Köpf, Mathias Schuster) 4-4 EQP
10:7 (52:24) Lukas Zugmaier (Marcus Köpf, Tobias Dressel) 5-4 PPG
11:7 (52:54) Marius Hack (Lukas Baader) 5-4 PPG
Strafminuten:
ERC 20 / EVF 16
Zuschauer:
210
Nächste Spiele:
Fr., 05.01.2024, 20:00 Uhr: ERC Sonthofen – ERC Lechbruck
So., 07.01.2024, 17:00 Uhr: ERC Lechbruck – ERSC Ottobrunn