Der ERC hat sich aus dem Rennen um den vierten Tabellenplatz verabschiedet: Gegen Tabellenschlusslicht Bad Aibling verloren die Lecher mit 3:6, zeitgleich gewann der EV Fürstenfeldbruck mit 4:2 gegen den SC Reichersbeuern. Erneut musste Lechbruck ohne einige Leistungsträger auskommen, ursächlich für die Niederlage war jedoch vielmehr die mangelnde Präsenz in den spielentscheidenden Situationen.

Die Voraussetzungen waren klar abgesteckt: Im Fernduell gegen den EV Fürstenfeldbruck musste gegen den EHC Bad Aibling gewonnen werden. Auch wenn sich die Personalsituation gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Germering kaum verbessert hat, bot der ERC eine Mannschaft auf, die berechtigte Hoffnungen weckte dieses Ziel zu erreichen. Pünktlich zu Spielbeginn begann es im Lechpark etwas zu schneien. Spielerisch wirkte der ERC besser und erarbeitete sich gleich einige Chancen, die jedoch zunächst ungenutzt blieben. Besser machten es die Gäste in der 5. Minute durch einen Treffer von Seidl zum 0:1. Daraufhin musste ein Lecher erstmals in die Kühlbox und der ERC spielte in Unterzahl. David Hornak brachte seinen Schläger zwischen einen Passversuch der Aibdogs und spielte direkt auf Marcus Köpf, welcher allein auf EHC-Torhüter Fischer zulief und diesem keine Chance ließ – 1:1 in Unterzahl in der 7. Spielminute. Die Flößer, nun mit einem deutlichen Übergewicht, drängten die Gäste zusehends ins eigene Drittel und erspielten sich mehrere hochkarätige Torchancen. Doch es bedurfte erneut einer Unterzahlsituation, um den nächsten Treffer für den ERC zu erzielen: Diesmal war es Lukas Zugmaier, der das Powerplay der Aiblinger störte, steil auf David Hornak spielte, der eiskalt zum 2:1 für Lechbruck verwandelte. Die letzten Minuten des ersten Spielabschnitts waren aufgrund des nun starken Niederschlags eine Schneeschlacht und hatten mit Eishockey nicht mehr viel zu tun.

Auch das zweite Drittel war von starkem Schneefall geprägt, bei dem jedoch die Aibdogs viel besser zurechtkamen als die Lecher. Die Gäste nahmen die schlechten Verhältnisse an und kamen über den Kampf nun viel besser ins Spiel. Mit viel Einsatz schaffte es Johannes Meyer, in der 25. Minute, den Puck aus dem Gewühl heraus irgendwie ins ERC-Tor zum 2:2-Ausgleich zu stochern. Die zwei Eismaschinen mussten nun ran, um die Schneemassen von der Eisfläche zu bekommen. In der 29. Minute erhöhte dann Schulz, nach einer eklatanten Nachlässigkeit in der ERC-Abwehr, sogar auf 2:3 für die Gäste. Fortan neutralisierten sich beide Teams bei den schwierigen Witterungsverhältnissen, teilweise war der Puck gar nicht mehr zu sehen. In der 39. Minute wurde die zweite Drittelpause vorgezogen, da es nun endlich aufhörte zu schneien und die Eisfläche noch einmal spieltauglich gemacht wurde.

Es gab offensichtlich eine deutliche Kabinenansprache, denn die Flößer legten nun los wie die Feuerwehr. Es dauerte nur eine Minute und schon netzte Lukas Zugmaier zum 3:3-Ausgleich ein. Nun, unter weitaus besseren Bedingungen, war Lechbruck wieder tonangebend und tauchte wiederholt gefährlich vor dem Gästegehäuse auf, jedoch waren die Abschlüsse viel zu harmlos. Die Gäste verteidigten mit Mann und Maus ihr Tor, Goalie Fischer war mittlerweile warmgeschossen und so konnten die Flößer nichts Zählbares erwirken. Gleichzeitig machten es sich die Blau-Weißen aber durch eklatante Abspielfehler immer wieder selbst schwer, einen geordneten Spielaufbau aufzuziehen. Dann in der 55. Minute eine erneute Unachtsamkeit in der ERC-Abwehr und der Aiblinger Schulz konnte völlig freistehend ins leere ERC-Tor einnetzen. Die Flößer reagierten nun mit wütenden Angriffen auf das Gästetor und vernachlässigten sträflich die Abwehraufgaben. Dieses Angebot nahm Bad Aibling dankend an und erhöhte mit einem Doppelschlag in der 58. Minute zum 3:6-Endstand.

Vorsitzender Manfred Sitter: „Ich betone es noch einmal: Niemand hat vor dieser Saison erwartet, dass wir bis zuletzt um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde mitspielen. Unsere Bilanz ist bislang absolut im grünen Bereich. Es kam nun deutlich zum Ausdruck, dass wir den gleichzeitigen Ausfall von mehreren Leistungsträgern nicht kompensieren können. Dennoch hatte ich erwartet, dass unsere Mannschaft mit dem gleichen Elan wie gegen Germering auftritt. Stattdessen schauen wir fast teilnahmslos zu, wie uns Bad Aibling im Schneegestöber zwei Tore einschenkt und das Spiel dreht. Die Gegentore im letzten Drittel waren ebenfalls nette Präsente unsererseits. Mich ärgert die Art und Weise, wie wir heute verloren haben sehr. Jetzt werden wir das Spiel am Freitag gegen Reichersbeuern sauber über die Bühne bringen und danach kommt das spielfreie Wochenende für uns genau zur richtigen Zeit, denke ich.“

Spielstatistik:
ERC Lechbruck – EHC Bad Aibling 3:6 (2:1;1:2;0:3)

Torfolge:
0:1 (04:07) Johannes Seidl (Marcel Schulz)
1:1 (06:33) Marcus Köpf (David Hornak) 4-5 SHG
2:1 (14:40) David Hornak (Lukas Zugmaier) 4-5 SHG
2:2 (24:54) Daniel Meyer (Ludwig Obergschwendtner, Lukas Stuffler)
2:3 (28:47) Marcel Schulz
3:3 (39:26) Lukas Zugmaier
3:4 (54:54) Marcel Schulz (Sebastian Stuffler, Johannes Seidl)
3:5 (57:10) Maximilian Meyer (Ludwig Obergschwendtner, Thomas Neumaier)
3:6 (57:49) Marcel Schulz

Strafzeiten:
ERC: 14
EHC: 10

Zuschauer:
187

Nächstes Spiel:
Freitag, 14.01.2022, 20:00 Uhr: ERC Lechbruck – SC Reichersbeuern