Am Tag der Deutschen Einheit spielten die Flößer im Eisstadion Peißenberg gegen den EV Königsbrunn und gingen verdientermaßen als 5:3-Sieger vom Eis. Der Bezirksligist aus Königsbrunn, in der letzten Saison immerhin Play-Off-Teilnehmer, hatte in Torhüter Kinader einen starken Rückhalt und konnte lange Zeit das Spiel offen halten. Die Lecher vergaben zahlreiche sehr gute Torchancen und mussten somit bis zum Ende um den Sieg kämpfen.
Von Beginn an waren die Rollen klar verteilt: Lechbruck versuchte die Kontrolle über das Spiel zu haben und Königsbrunn setzte auf pfeilschnelle Konter. So spielten sich die Flößer gute Tormöglichkeiten heraus, aber zunächst ohne zählbaren Erfolg. In der 7. Minute dann der überraschende Führungstreffer für die Pinguine: Der stets agile Timo Knopf zog einfach einmal von der blauen Linie ab, heraus kam ein „Flatterer“ an Freund und Feind vorbei, über die Schulter des verdutzten ERC-Torhüters Lukas Bauer, dem die freie Sicht etwas verdeckt war, ins Tor. Der ERC spielte weiter druckvoll nach vorne und kam seinerseits in der 10. Minute zum Ausgleich durch Marius Hack (Paolo de Sousa, Fabian Bacz). Der ERC überlegen, wurde aber erneut kalt erwischt: In der 13. Minute erzielte wiederum Timo Knopf das Tor zum 1:2 für die Gäste. Die Flößer antworteten nun prompt und der stark aufspielende Marius Hack schloss in der 14. Minute ein Zuspiel von Paolo de Sousa zum 2:2-Ausgleich und gleichzeitigen Pausenstand ab.
Das zweite Drittel war in erster Linie durch zahlreiche Strafzeiten auf Seiten des ERC geprägt: Sechs Mal musste ein Lecher auf die Strafbank, die Gäste kassierten zwei Zeitstrafen. Das Team von ERC-Coach Christian Kratzmeir hatte damit ausreichend Gelegenheiten das Unterzahlspiel zu üben. Das funktionierte auch ganz gut, zumindest bis zur 37. Spielminute: Königsbrunn spielte mit 5 gegen 3 in Überzahl und Paul Siegler konnte den Abwehrriegel des ERC dann doch knacken – 2:3 für den EVK zur zweiten Pause.
Im dritten Drittel wurde dann aber der Klassenunterschied deutlich: Die Flößer legten nochmal eine Schippe drauf und ließen einen Angriff nach dem anderen auf das Tor von EVK-Keeper Kinader rollen. Dieser machte ein starkes Spiel, konnte aber den längst überfälligen 3:3-Ausgleich von Fabian Bacz (Paolo de Sousa) in der 52. Minute nicht verhindern. Und der ERC legte jetzt sofort nach: 17 Sekunden nach dem Ausgleich brachte Daniel Keller (Josef Bayrhof, Christoph Pfeiffer) die Lecher mit 4:3 in Führung. Bei Königsbrunn schwanden nun die Kräfte und die Blau-Weißen versuchten weiterhin die Führung auszubauen, doch auch teils hundertprozentige Torchancen blieben ungenutzt. In der letzten Spielminute ging Kinader dann für einen sechsten Feldspieler vom Eis, der EVK versuchte nun alles auf eine Karte zu setzen und mit der Brechstange zum Ausgleich zu kommen. Doch ein Pass der Gäste konnte im eigenen Verteidigungsdrittel von den Flößern abgefangen werden und Lukas Zugmaier schlenzte den Puck clever über die gesamte Eisfläche ins verwaiste Königsbrunner Tor zum 5:3-Siegtreffer für den ERC Lechbruck.
Nach durchwachsenen Ergebnissen in der Vorbereitung tat dieser Sieg den Flößern sichtlich gut. Die Mannschaft von Christian Kratzmair verinnerlicht seine Spielphilosophie immer besser und wächst mehr und mehr zusammen. Christian Kratzmair: „Wir haben in der Vorbereitung sehr viel experimentiert und nicht so sehr auf Ergebnisse geachtet. Die Jungs sind willig und ziehen gut mit. Dass alles etwas Zeit brauchen wird, das wussten wir bereits vor Beginn der Vorbereitungsphase und der Lernprozess ist auch noch lange nicht zu Ende. Wir sind auf dem richtigen Weg, wissen aber auch, dass es noch Luft nach oben gibt. So wie wir heute im letzten Drittel gespielt haben, so stelle ich mir das vor. Jetzt haben wir noch knapp zwei Wochen Zeit bis zum Auftaktspiel in Pfronten und diese Zeit werden wir nutzen.“
Nächstes Spiel:
Freitag, 14.10.2022, 20:00 Uhr: EV Pfronten – ERC Lechbruck