Am vergangenen Freitag trat der ERC Lechbruck auswärts beim Tabellenführer ERC Sonthofen an. Die 900 Zuschauer im Eisstadion an der Hindelanger Straße erlebten ein intensives und lange Zeit ausgeglichenes Eishockeyspiel, in dem beide Teams mit hohem Einsatz zu Werke gingen und zahlreiche packende Zweikämpfe sowie Torraumszenen zu sehen waren.
Den besseren Start erwischten die Gastgeber: In der 9. Spielminute brachte Ondrej Havlicek den ERC Sonthofen mit 1:0 in Führung. Der ERC Lechbruck hatte es im ersten Drittel nicht leicht, da einige Strafzeiten gegen sie ausgesprochen wurden. Doch trotz Unterzahl gelang den Flößern der Ausgleich. Während Kevin Loppatto auf der Strafbank saß, konnte Cameron Roberts in der 13. Minute mit einem Shorthander im Alleingang das 1:1 erzielen. Doch die Hausherren schlugen zurück: In der 17. Minute stellte Chad Frost den alten Abstand wieder her und brachte Sonthofen mit 2:1 in Führung.
Im zweiten Drittel wurde die Partie zunehmend hektischer. Bis zur 30. Minute gab es kaum ein Spiel 5 gegen 5, da stets mindestens ein Spieler auf der Strafbank saß. Nachdem die Flößer zwei Unterzahlsituationen überstanden hatten, bot sich in der 32. Minute eine große Chance, als Sonthofen eine doppelte Strafzeit erhielt (2+2 Minuten wegen Stockstich). Doch ein folgenschwerer Fehler im Spielaufbau der Lecher wurde ihnen zum Verhängnis: Dan Przybyla nutzte einen Scheibenverlust in der 33. Minute eiskalt aus und erzielte per Shorthander das 3:1 für Sonthofen. Der ERC Lechbruck zeigte jedoch Moral und verkürzte in der 35. Minute durch Richard Schratt (Vorlage von Cameron Roberts und Simon Maucher) auf 3:2. Doch erneut war es eine Strafzeit, die dem ERC Lechbruck teuer zu stehen kam: In der 36. Minute erhöhte Filip Krzak in doppelter Überzahl auf 4:2 für die Hausherren. Neun Sekunden vor der zweiten Pausensirene sorgte erneut Ondrej Havlicek für das 5:2 und eine vorentscheidende Führung für den ERC Sonthofen. Die Vielzahl an Strafzeiten im zweiten Drittel spielte dem Favoriten in die Karten.
Im Schlussabschnitt kämpften die Flößer bis zur letzten Minute und kamen immer wieder gefährlich vor das Sonthofener Tor. Doch in der Defensive fehlte die Ordnung, was die Hausherren gnadenlos ausnutzten. Gotzler (47.), Stransky (51.) und Kames (53.) sorgten mit ihren Treffern für den deutlichen 8:2-Endstand.
Fazit:
Der ERC Lechbruck konnte wie schon häufig in dieser Saison gegen ein Topteam bis zur 35. Minute absolut auf Augenhöhe agieren. Doch mangelnde Cleverness und zu viele Strafzeiten brachten Sonthofen auf die Siegerstraße. Der Knackpunkt war die Phase zwischen dem 3:1, dem schnellen Anschluss zum 3:2 und der darauf folgenden doppelten Unterzahl, die zum 4:2 führte. Hier hätte man erwartet, dass die Flößer stabiler und abgeklärter agieren. Stattdessen gab man das Spiel aus der Hand.
Dennoch gibt es auch positive Nachrichten: Durch die gleichzeitige Niederlage des EV Ravensburg in Pfronten ist der ERC Lechbruck vorzeitig gerettet, alle theoretischen letzten Zweifel sind ad acta, die Flößer haben den vorzeitigen Klassenerhelt endgültig sicher und sich für die Landesliga-Play-offs qualifiziert. Das für Sonntag, den 09.02.2025 angesetzte Auswärtsspiel beim ESV Burgau musste krankheits- und verletzungsbedingt von Lechbrucker Seite abgesagt werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Das erste Play-off-Spiel findet am 16.02.2025 statt, der Gegner wird einer der folgenden Mannschaften aus der Landesliga Gruppe B sein: ESC Dorfen, EV Pegnitz oder ESC Haßfurt.