Am Freitagabend spielten die Flößer beim Ligakonkurrenten ESV Burgau und die rund 150 Zuschauer sahen bei diesem Vorbereitungsspiel über weite Strecken ein hartumkämpftes und gutes Spiel. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, doch am Ende siegten die Eisbären mit 6:4 Toren.
Beim Warmmachen mußten die Lecher gleich den ersten Nackenschlag verkraften: Die Verletzung von Sebastian Weixler scheint doch nachhaltiger zu sein, er mußte das Warm-Up abbrechen und wird auch gegen den EV Pfronten nicht auflaufen können.
Die Flößer, die erstmals in ihren neuen Trikots antraten, übernahmen zu Beginn der Partie die Kontrolle über das Spiel und drängten den ESV stark in die Defensive. In der 6. Spielminute erzielte Neuzugang Paolo de Sousa (Lukas Zugmaier) im Powerplay das 0:1 für den ERC Lechbruck. Mit einem Konter schlug der ESV zurück: Ein schneller Tempogegenstoß über drei Stationen wurde durch Petr Ceslik (David Ballner, Frederic Hermann) mit einem satten Handgelenkschuss, über die Schulter des überraschten Lukas Bauer im ERC-Tor, mit dem Ausgleich belohnt. Insbesondere der ERC hatte noch mehrere gute Chancen, aber es blieb nach 20 Minuten beim Spielstand von 1:1.
Das zweite Drittel startete perfekt für die Blau-Weißen: Erneut war der ERC in Überzahl, Lucas Hay bediente den freistehenden Paolo de Sousa mit einem mustergültigen Zuspiel und der Kanadier versenkte eiskalt zur 1:2-Führung für Lechbruck (22.). Die Eisbären fanden bislang keine Mittel, den ERC entscheidend in Schwierigkeiten zu bringen. Die schnellen Angriffe der Flößer sorgten immer wieder für höchste Alarmstufe vor dem Tor von ESV-Keeper Schaller und in der Abwehr zeigten sich die Lecher größtenteils stabil. Was nicht aufzuhalten war erledigte der zuverlässige Lukas Bauer im ERC-Gehäuse. In der 40. Minute erhielt Manuel Schnöll eine Strafzeit und die Eisbären drängten in Überzahl vehement auf den Ausgleich. Doch dann fing Samuel Wörle einen Aufbaupass der Hausherren ab, spielte direkt einen Steilpass auf Paolo de Sousa, der pfeilschnell ins Angriffsdrittel stürmte und genau auf den Schläger des mitgelaufenen Cameron Roberts passte, der dann kaltschnäuzig dem Burgauer Goalie keine Chance ließ: Der Premierentreffer für Roberts und gleichbedeutend die verdiente 1:3-Führung für den ERC Lechbruck zur zweiten Pause.
Die Hausherren gingen mit einer gehörigen Portion Frust ins letzte Drittel und legten nun eine härtere Gangart an den Tag. Es wurde hektischer und das Schiedsrichtergespann ließ sich etwas verunsichern. Auf beiden Seiten wurde jetzt doch sehr kleinlich gepfiffen und es brachte das bis hierin recht disziplinierte und konzentrierte Auftreten der Flößer schon etwas durcheinander. Der ESV Burgau bekam nun Oberwasser und erzielte in der 44. Minute durch David Ballner (Mario Seifert) den 2:3-Anschlusstreffer. Die Blau-Weißen hatten mehrere Gelegenheiten verpasst, aus ihren Chancen Kapital zu schlagen und so kamen die immer stärker werdenden Hausherren in der 53. Minute durch Neuzugang Josh Tsui (Max Amawar, Jacob Schwarzfischer) zum mittlerweile verdienten Ausgleich. Keine zwanzig Sekunden später klingelte es erneut im Kasten von Bauer: Der agile David Ballner (Petr Ceslik) machte den Doppelschlag perfekt und so ging der ESV erstmals in Führung. Die Lecher wurden in dieser Phase sehr kalt erwischt, müssen sich aber an die eigene Nase fassen, da grobe Abspielfehler des ERC das Comeback des ESV Burgau stark unterstützten. Doch der ERC zeigte Nehmerqualitäten und schlug direkt zurück: Samuel Wörle (Benjamin Gottwalz, Josef Bayrhof) antwortete in der 54. Minute mit dem abermaligen Ausgleich zum 4:4. Die Burgauer setzten nun alles auf ihre tschechische Paradereihe und tatsächlich konnten die Hausherren in der 58. Minute durch ihren stärksten Spieler, David Zachar, die 5:4-Führung erzielen. ERC-Trainer Christian Kratzmeir nahm nun eine Auszeit und Torhüter Bauer zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Mit sechs Mann versuchten die Flößer noch den Ausgleich zu erzwingen, doch mit Hilfe eines Abspielfehlers konnte Burgau an den Puck kommen und Mario Seifert acht Sekunden vor der Schlusssirene ins leere Lechbrucker Tor zum entscheidenden 6:4-Endstand einschieben.
Der ERC gewann in diesem Testspiel die Erkenntnis, dass man mit dem Aufstiegsrunden-Kandidaten über das gesamte Spiel auf Augenhöhe agieren konnte. Natürlich gibt es zum jetzigen Zeitpunkt auch noch viele Dinge, die verbessert werden müssen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Sonntag um 18 Uhr im Lokalderby beim EV Pfronten.
Nächstes Spiel:
Sonntag, 18.09.2022, 18:00 Uhr: EV Pfronten – ERC Lechbruck