Es hätte der Beginn der Wende sein sollen, doch am Ende fuhren die Lecher auch aus Ottobrunn mit leeren Händen nach Hause. 40:13 Torschüsse für den ERC lautet die Schußstatistik und das Resultat heißt 8:3 für den ERSC Ottobrunn. Der ERC gibt Rätsel auf, wie er nach einem total beherrschenden ersten Drittel, plötzlich den Faden verliert und wie ausgewechselt auf die Verliererstraße kommt.
Bei Regen in Ottobrunn ging es ins Kellerduell. Und schon in der zweiten Minute konnte der ERSCO per Alleingang durch Behmer mit 1:0 in Führung gehen. Danach spielte aber nur Lechbruck. Die Flößer schnürten die Oberbayern über weite Strecken ein, erspielten sich zahlreiche Chancen. In der 7. Minute verfehlte Maxime Danis aussichtsreich vor ERSCO-Torhüter Dürr. In der 10. Minute eine tolle Kombination, doch Marius Hack scheiterte. Dann der verdiente Ausgleich: Matthias Köpf bediente Maxime Danis und der lässt Dürr keine Chance – der völlig verdiente Treffer zum 1:1. Bis zur Pause ein einziger Sturmlauf der Flößer auf das Tor der Hausherren, 18:2 für Lechbruck, lautete die Torschussstatistik nach den ersten zwanzig Minuten. Der ERC hätte hier bereits deutlich führen können, wenn nicht müssen.
Die Marschroute für das zweite Drittel war eigentlich klar: Einfach so weiterspielen, nichts verändern, die Tore würden zwangsläufig fallen. Zunächst scheiterte Lucas Hay noch an Torhüter Dürr, doch im Gegenzug in der 22. Minute das 2:1 für Ottobrunn. Die ERC-Defensive im Tiefschlaf, der Puck vertendelt und Huber bedankt sich mit einem Schuß ins Kreuzeck. Fast die gleiche Situation in der 24. Minute: Die Flößer hinten schläfrig, bringen die Scheibe nicht aus dem Verteidigungsdrittel, der Gegner fängt die Scheibe ab, ein Pass zu Adam Kofron und erneut ein Schuß ins Kreuzeck zum 3:1 für Ottobrunn. Zwei geschenkte Treffer. In der 25. Minute schickt Gabriel Larivière-Piché seinen kanadischen Landsmann Maxime Danis, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend auf 3:2 verkürzt. Jetzt war der ERC wieder besser im Spiel und man hatte eigentlich nicht das Gefühl, dass Ottobrunn durch seine Führung einen Auftrieb hätte. Zwei gute Chancen der Lecher nicht genutzt und im Gegenzug dann durch einen Konter erneut ein Kreuzeckschuss durch Adam Kofron zum 4:2 für Ottobrunn in der 31. Minute. Das zweite Drittel plätscherte dann vor sich hin, ein mittlerweile ausgeglichenes Spiel bat zur Drittelpause. Doch wenige Sekunden vor Drittelende eine erneute kollektive Schlafpause der Lecher, die Ottobrunn durch Pfaffinger zum 5:2-Zwischenstand nutzte. Ein völlig unnötiger 3-Tore-Rückstand, den sich der ERC selbst eingebrockt hat.
Das letzte Drittel begann mit einigen Strafzeiten auf beiden Seiten, so dass der ERC in der 43. Minute in Überzahl war. Zunächst eine Chance der Lecher, vereitelt. Dann ein Scheibenverlust des ERC, den Julian Behmer per Alleingang zum 6:2 nutzte – in Unterzahl (45.). Die Flößer verkürzten in der 47. Minute durch einen Treffer aus dem Slot von Marius Hack (Lukas Fischer) auf 6:3. In der 50. Minute dann eine erneute Zeitstrafe für Ottobrunn, gleichbedeutend mit der Chance vielleicht noch einmal aufschliessen zu können. Doch die Abschlüsse waren auch im Powerplay zu harmlos. Besser machten es die Hausherren, die in der 55. Minute erneut relativ leichtes Spiel hatten und ERC-Torhüter Patrick Dietl durch Zirngibl mit dem 7:3 überwanden. Den Endstand zum 8:3 für den ERSC Ottobrunn besorgte erneut Zirngibl.
Fazit: Im ersten Drittel spielte der ERC total überlegen und versäumte es in Führung zu gehen. Ab dem zweiten Drittel riss der Faden bei den Flößern. Mittlerweile sind die unnötigen Strafzeiten abgestellt, aber die schlechte Torschussverwertung bleibt. Gleichzeitig kommen individuelle Fehler in der Abwehr zustande, die es jedem Gegner leicht machen. Schade, Ottobrunn wäre ein absolut schlagbarer Gegner gewesen.
Nächstes Spiel:
So., 10.12.2023, 17:00 Uhr: ERC Lechbruck – Wanderers Germering