Der ERC Lechbruck hat am vergangenen Spieltag ein mitreißendes Heimspiel gegen den EV Ravensburg mit 4:2 gewonnen und damit seinen dritten Sieg in Folge gefeiert. Mit dieser starken Leistung kletterten die Flößer auf den dritten Tabellenplatz. Der Abend bot alles, was das Eishockeyherz begehrt: Tempo, Taktik, Emotionen – und ein spannender Spielverlauf bis in die Schlussminuten.

Bereits in den Anfangsminuten wurde deutlich, dass beide Teams hochmotiviert waren. Mit schnellen Tempogegenstößen, intensiv geführten Zweikämpfen und viel Einsatz wurde von Beginn an um jeden Zentimeter Eis gekämpft. Der EV Ravensburg nutzte in der 8. Minute einen schnellen Angriff und ging durch Yaroslav Raivakhovskyi mit 1:0 in Führung. Die Lecher antworteten jedoch beherzt und erspielten sich mehrere hochkarätige Chancen – unter anderem scheiterten Paolo De Sousa und Marcus Köpf nur knapp am Ausgleich.

In der 15. Minute war es dann soweit: Cameron Roberts erzielte nach Vorlage von De Sousa und Schuster den verdienten 1:1-Ausgleich. In der Schlussphase des ersten Drittels geriet Ravensburg mit zwei Strafzeiten unter Druck, doch der ERC konnte die Überzahlsituation nicht in eine Führung ummünzen. Somit ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die erste Pause.

Das zweite Drittel sollte aus Sicht der Lecher das spielerisch stärkste des Abends werden. Die Mannschaft um die Trainer De Sousa und Ott erhöhte das Tempo und schaltete in den Kombinationsmodus. Mit präzisen Pässen, schnellem Umkehrspiel und jeder Menge Spielfreude drängten sie die Gäste phasenweise tief in deren Drittel. Trotz einiger hochkarätiger Chancen und herrlicher Spielzüge – darunter ein Lattentreffer – blieb es zunächst beim Unentschieden. Doch in der 26. Minute sorgte ein sehenswerter Schlenzer von Paolo De Sousa aus dem Rückraum, platziert in den rechten Winkel, für die 2:1-Führung. In der Folge zeigte der ERC auch in Unterzahl eine starke Leistung und vereitelte alle Ravensburger Angriffsversuche durch konsequentes Penaltykilling. So ging es nach einem intensiven Mittelabschnitt mit einer knappen, aber verdienten Führung in die zweite Pause.

Der Schlussabschnitt begann mit einem Dämpfer für den ERC: In der 41. Minute nutzten die Ravensburger einen blitzsauberen Konter und glichen durch Steffen Kirsch zum 2:2 aus. Torhüter Philipp Wieland, der über die gesamte Spielzeit mit viel Übersicht und starken Reflexen überzeugte, war bei diesem Treffer chancenlos. Kurzzeitig übernahm der EVR das Kommando, doch die Lecher behielten die Nerven. In den letzten zehn Minuten drehten die Flößer das Spiel mit viel Kampfgeist und spielerischem Mut wieder zu ihren Gunsten. In der 56. Minute markierte Marcus Köpf nach einem energischen Angriff den umjubelten und viel umkämpften 3:2-Führungstreffer.

Ravensburg setzte nun alles auf eine Karte und nahm den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis – doch dieser Schachzug ging nach hinten los. In der Schlussminute fing Simon Maucher einen Passversuch der Gäste ab, schob den Puck ins leere Tor ein und stellte mit seinem Treffer den 4:2-Endstand her.

Neben den etablierten Kräften konnte sich an diesem Abend auch Neuzugang Marius Keller erstmals im ERC-Trikot beweisen. Er fügte sich gut ein und zeigte, dass er eine wertvolle Verstärkung für das Team sein kann.

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, spielerischer Klasse und taktischer Disziplin sicherte sich der ERC Lechbruck verdient drei weitere Punkte. Bereits am Sonntag geht es im direkten Rückspiel weiter: Dann gastieren die Lecher um 18:30 Uhr in der CHG-Arena in Ravensburg, wo die Flößer ihre Erfolgsserie fortsetzen wollen.

Strafminuten:
Lechbruck 12 / Ravensburg 4