Nichts wurde es mit den anvisierten drei Punkten, die der ERC Lechbruck aus Ottobrunn mitnehmen wollte. Stattdessen mussten die Flößer mit einer schmerzhaften Niederlage die Heimreise antreten – eine Niederlage, die weniger am Gegner, sondern vielmehr an eigenen Fehlern lag.

Der ERC begann die Partie dominant. Bereits in der 4. Minute hatte Simon Maucher die Führung auf dem Schäger, ebenso verpasste Richie Schratt in der 6. Minute knapp das Tor, als ERSCO-Torhüterin Johanna May stark parierte. Doch aus dem sprichwörtlichen Nichts gingen die Gastgeber in der 10. Minute in Führung. Nach einem Gewühl vor dem ERC-Tor schnappte sich Pfaffinger die Scheibe und erzielte mit einem Handgelenkschuss das 1:0.

Die Flößer ließen sich nicht beirren. In der 14. Minute glich Lucas Hay verdient aus, als seine Scheibe durch Freund und Feind hindurch den Weg ins Tor fand. Die Sicht von Torhüterin May war verdeckt. Trotz einer anschließenden 5-gegen-3-Überzahl konnten die Ostallgäuer keinen weiteren Treffer erzielen, und so ging es mit einem 1:1 in die erste Pause.

Perfekt startete der ERC ins zweite Drittel: Bereits nach 45 Sekunden traf Cameron Roberts nach Vorlage von Simon Maucher zum 1:2. Wenig später nutzte Marcus Köpf (Mathias Schuster) die Überlegenheit der Flößer und stellte in der 24. Minute auf 1:3. Bis dahin lief alles nach Plan für die Gäste.

Doch dann begann der Fehlerteufel, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Ein Abspielfehler des ERC in der 25. Minute ermöglichte Xaver Magg den 2:3-Anschlusstreffer. Plötzlich schlichen sich Unkonzentriertheiten ein: Scheibenverluste im eigenen Drittel und Fehler im Spielaufbau brachten Ottobrunn ins Spiel. In der 32. Minute nutzte Magg einen erneuten Fehlpass zum 3:3-Ausgleich.

Die Situation verschärfte sich, als ERSCO-Torhüter Johanna May sich in der 38. Minute verletzte und vom Eis gebracht werden musste. Ersatzmann Clemens Schrott übernahm und musste kurz vor Drittelende hinter sich greifen, als Cameron Roberts (Simon Maucher) zum 3:4 einnetzte. Trotz einer durchwachsenen Leistung im zweiten Drittel nahm der ERC die Führung mit in die Kabine.

Die Hoffnungen, im letzten Drittel wieder zur Dominanz zurückzufinden, zerschlugen sich schnell. Bereits nach 32 Sekunden traf Heller zum 4:4. Der ERSC Ottobrunn spielte nun mutig auf und kämpfte sich in die Partie, während der ERC zunehmend die Kontrolle verlor. Die Paraden von Philipp Wieland im ERC-Tor verhinderten zunächst Schlimmeres.

Ein erneuter Abspielfehler ermöglichte Heller in der 54. Minute das 5:4 für Ottobrunn. Doch die Flößer antworteten prompt: Fabian Bacz glich nach Vorlage von Matthias Erhard direkt zum 5:5 aus. Das Spiel blieb offen, doch individuelle Fehler kamen den ERC erneut teuer. In der 56. Minute nutzte Magg einen kapitalen Fehlpass zum 6:5, und nur neun Sekunden später stellte Adam Kofron mit dem 7:5 die Weichen für den Ottobrunner Sieg. Alle Bemühungen des ERC in den Schlussminuten blieben erfolglos.

Fazit: Der ERC Lechbruck verlor ein Spiel, das nach der 1:3-Führung eigentlich sicher schien. Eklatante individuelle Fehler und mangelnde Konzentration brachten die Gastgeber zurück ins Spiel. Ottobrunn nutzte diese Schwächen konsequent und sicherte sich durch ein starkes kämpferisches Engagement letztlich fast sogar ein bischen verdient die drei Punkte. Dies verdeutlicht auch die Torschussstatistik im letzten Drittel: 10:17 aus Sicht des ERC.

Die Niederlage ist besonders bitter, da man gegen einen direkten Konkurrenten unnötig Punkte liegen ließ. Nun heißt es für das Team von Coach Jörg Peters, aus den Fehlern zu lernen und Konstanz in die eigene Leistung zu bringen. Gelegenheit dazu bietet sich am Freitag um 19:30 Uhr im Heimspiel gegen den ESV Burgau sowie am darauffolgenden Sonntag beim Auswärtsspiel in Germering.