VON ALEXANDRA DECKER
Beim ERC Lechbruck wird wieder kräftig gewerkelt. Mitglieder des Eishockey-Landesligisten renovieren derzeit die Bande im Lechparkstadion. Das gab Vorsitzender Manfred Sitter bei der Jahresversammlung bekannt. Eine neue Bande, wie sie sich der ERC seit einigen Jahren wünscht, gibt es allerdings nicht. „Wir haben eine gebrauchte Kunststoffbande gesucht, aber nichts gefunden“, sagte er. Es gebe aufgrund der finanziellen Lage vieler Kommunen kaum Stadien, in denen jetzt die Banden getauscht werden.
Da die alte Bande aber nicht mehr tragbar war, wird sie nun repariert. Die Seitenteile aus Kunststoff werden erneuert, ebenfalls die Abschnitte aus Holz hinter den Toren, die Balken des Unterbaus, die Kickleiste entlang des Bodens und der Handlauf oben. Vorgegangen wird dabei auf bewährte Weise: Der ERC übernimmt die Arbeiten, die Gemeinde Lechbruck bezahlt. „Es ist ein Geben und Nehmen und ich glaube, es funktioniert gut“, sagte Zweiter Bürgermeister Erwin Maas, der sich für den Einsatz des ERC bedankte. Sitter im Gegenzug dankte der Gemeinde, dass sie es hinbekommen habe, eine neue Kälteanlage ins Stadion einzubauen – und das in einer Zeit, in der wegen steigender Energiekosten andere Stadien beinahe geschlossen worden wären.
Der ERC-Vorstand wurde bei den Neuwahlen in weiten Teilen im Amt bestätigt. Das Bild zeigt (von links) Jugendleiter Richard Lory, Beisitzerin Tina Bacz, Vorsitzenden Manfred Sitter, Schriftführerin Cindy Sitter, die neue Beisitzerin Carmen Schönhaar, Kassier Cornelia Wohlfahrter und den Vize-Vorsitzenden Jürgen Kieslich.
Foto: Alexandra Decker
Neben der Bandensanierung stehen beim ERC zwei weitere Veränderungen an. Zum einen wird der Beitrag erhöht, zum anderen gibt es künftig einen verpflichtenden Arbeitsdienst für alle aktiven Mitglieder. Mit dem Gedanken, die Beiträge zu erhöhen, spiele man schon länger. Sie seien seit vielen Jahren auf dem gleichen Stand. Der ERC-Vorstand hat daher den Vergleich mit anderen Vereinen gesucht und bei der Jahresversammlung wurde die Erhöhung einstimmig von den 32 Stimmberechtigten beschlossen.
Die Steigerung liegt für Mitgliedsbeiträge und Ausbildungsentschädigung zwischen zehn und 25 Euro. Damit liegt der ERC weiter unter dem, was bei vergleichbaren Vereinen bezahlt werden muss. Außerdem übernimmt er auch künftig die Kosten der DEB-Lizenzen, der Ausrüstung für Spieler bis zur U15 und der Saisonkarten für das Lechparkstadion der aktiven Nachwuchsspieler in den jüngeren Altersklassen. Das gibt es bei anderen Vereinen laut Sitter so nicht.
Für den Verein bringt die Erhöhung Mehreinnahmen von 7300 Euro. Damit wäre auch das Minus von rund 6400 Euro, dass am Ende des Jahres 2022 in der Kasse war, wieder ausgeglichen. Laut Kassier Cornelia Wohlfahrter hatte der ERC 2022 Einnahmen von 147.000 Euro und Ausgaben von 153.000 Euro. Schuld an dem Minus seien die steigenden Energiekosten gewesen. „Die haben uns überrumpelt“, sagt Wohlfahrter und nennt als Beispiel den Posten Fahrtkosten und Aufwandsentschädigungen. Der habe 2021 noch 8600 Euro betragen. 2022 waren es 26.000 Euro. Sitter wertet das Minus als normales Auf und Ab.
Es gehe bei dem geplanten Arbeitsdienstemodell deshalb auch nicht darum, mehr Geld zu verdienen. Die neue Regelung soll dafür sorgen, dass nicht immer nur die Gleichen bei Aktivitäten des Vereins helfen, sondern besonders die, die am Ende von den Einnahmen aus Festen und ähnlichem profitieren. Geplant ist, so segnete es die Versammlung mehrheitlich ab, dass jedes aktive Vereinsmitglied drei Arbeitsdienste im Jahr leistet. Wer dazu nicht bereit ist oder nicht kann, zahlt pro Dienst 25 Euro. Bei Kindern werden die Eltern oder andere Vertretungspersonen in die Pflicht genommen.
@Mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung