EV Pfronten – ERC Lechbruck 5:4 n.V. (1:1, 3:1, 0:2, 1:0)

Das mit Spannung erwartete Ostallgäuer Derby zwischen dem EV Pfronten und dem ERC Lechbruck hielt, was es versprach: Emotionen, Tempo und Dramatik bis zur letzten Sekunde. Erneut mussten die Flößer auf mehrere Spieler verzichten, doch der ERC zeigte eine beeindruckende Moral und erkämpfte sich nach einem 1:4-Rückstand noch einen Punkt beim Tabellenführer.

Ohne großes Abtasten begann die Partie mit hohem Tempo. Bereits in der 4. Minute hatte Lucas Hay die erste große Möglichkeit für die Flößer, scheiterte jedoch an EVP-Schlussmann Dominik Gimpel. Kurz darauf belohnte sich der ERC für seinen engagierten Start: In der 9. Spielminute traf Marcus Köpf nach schöner Vorarbeit von Mathias Schuster und Paolo De Sousa zur 1:0-Führung. Doch die Falcons blieben gefährlich und glichen in der 16. Minute durch Matejka aus. Ein intensives erstes Drittel endete leistungsgerecht 1:1 – auch dank starker Paraden von ERC-Goalie Philipp Wieland, der seinem Team ein starker Rückhalt war.

Im zweiten Abschnitt gerieten die Lechbrucker zusehends unter Druck. Viele Abspielfehler und der Verlust der Scheibenkontrolle brachten die Gastgeber besser ins Spiel. In der 22. Minute traf Stipek zum 2:1, fünf Minuten später erhöhte Richter auf 3:1. Erst ab der 30. Minute fand der ERC wieder besser ins Spiel und hatte in einem fünfminütigen Überzahlspiel die große Chance, den Anschluss herzustellen. Doch anstatt zu verkürzen, unterlief den Flößern ein folgenschwerer Fehler: Ein Fehlpass in eigener Überzahl leitete einen Alleingang von Dobner ein, der zum 4:1 für den EV Pfronten vollendete (34.). Der ERC ließ sich jedoch nicht entmutigen – in erneuter Überzahl verkürzte Paolo De Sousa (Vorlage Simon Maucher) in der 37. Minute auf 4:2.

Mit viel Energie kam Lechbruck nach der zweiten Pause aus der Kabine und startete furios in das Schlussdrittel. In der 41. Minute traf Marius Hack im Powerplay (Assist Mathias Schuster) zum 4:3. Kurz darauf vergab Richard Schratt den möglichen Ausgleich nur knapp. Als in der 47. Minute Lucas Hay eine fünfminütige Strafe kassierte, zeigte der ERC große Moral und verteidigte mit Leidenschaft. In der Schlussphase drehte sich das Strafzeitverhältnis – nun wanderten nacheinander mehrere Pfrontener auf die Strafbank. Der Druck der Lechbrucker nahm nun stetig zu, und in der 57. Minute war es schließlich Marcus Köpf, der nach Vorarbeit von Mathias Schuster und Goalie Philipp Wieland den vielumjubelten 4:4-Ausgleich erzielte.

In der hektischen Schlussphase musste der ERC nochmals in Unterzahl ran, rettete sich aber verdient in die Verlängerung. Diese begann erneut mit einem Mann weniger, und nach 40 Sekunden sicherte EVP-Kapitän Thomas Böck seinem Team den Zusatzpunkt.

Trotz der 4:5-Niederlage nach Verlängerung überwog auf Lechbrucker Seite die Zufriedenheit: Die Mannschaft zeigte Charakter, Leidenschaft und Kampfgeist, und die zahlreich mitgereisten Fans feierten das Team lautstark für die starke Aufholjagd.

Fazit: Der ERC Lechbruck beweist erneut, dass er auch gegen Spitzenmannschaften mithalten kann. Auf diese Leistung kann Spielertrainer Paolo De Sousa mit seinem Team aufbauen – bereits am kommenden Freitag wartet mit dem ERSC Ottobrunn das erste Heimspiel der Saison im Lechbrucker Eisstadion.

Strafzeiten: Pfronten 16 +5 / Lechbruck 12 +5