Am vergangenen Freitagabend begrüßte der 1. Vorsitzende Manfred Sitter rund 25 anwesenden Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des ERC Lechbruck im Lechparkstadion. Auch Bürgermeister Werner Moll begrüßte die ERC Mitglieder und überbrachte Grüße des Gemeinderates.
Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder und Gönner stellte Sitter die stimmberechtigten Mitglieder und die Beschlussfähigkeit fest. Und so berichtete der Chef der Flößer über das vergangene Jahr. Sechs Dämmerschoppen über den Sommer verteilt, der Flößermarkt im Juli, das Sommerfest im August, das Ferienprogramm für Lechbrucker Kinder und das Ferienprogramm der Allgäuer Zeitung waren organisatorische Herausforderungen im Jahr 2021. „Gerade die Ferienprogramme sind für unser Image wichtig. Hier kommen Kids aus den umliegenden Gemeinden zu uns um zu fieseln. Und das Gute dabei ist: einige davon bleiben und finden Gefallen am Eishockeyspielen.“ so Sitter. Zum Thema Image zählt Sitter auf, wie wichtig es ist, von sich Reden zu machen. 84 Pressemitteilungen und 295 Social Media Beiträge sind nicht nur für die Nachwuchsgewinnung wichtig, auch die Sponsoren freuen sich über diese Werbung. Auch der neue Internetauftritt, der im Januar 2021 online ging, kann sich sehen lassen: Mit weit über 100.000 Aufrufen weltweit wurde z. B. die Stadt Colmar in Frankreich auf den Verein aufmerksam. Wie berichtet, fand dort ein internationales U15 Turnier statt, und der ERC Lechbruck wurde eingeladen.
Sportlich führte Sitter durch die Ergebnisse der Nachwuchsmannschaften. Erwähnenswert war dazu die hervorragende Arbeit der Trainer und Betreuer. „Mein Dank geht besonders an Andreas Ott. Er rekrutierte in der vergangenen Saison über 20 Kinder. Wie er das macht, ist mir ein Rätsel, aber es freut mich sehr.“ so der 1. Vorsitzende. Die U9 waren die Neueinsteiger 2021. „Das erfreuliche dabei: alle die im Herbst in dieser Mannschaft angefangen haben, waren am Ende der Saison immer noch dabei.“ freute sich Sitter. Nennenswert waren unter anderem der Meistertitel der U15 und auch die sonstigen guten Ergebnisse der Nachwuchsteams. Eine U20 wurde in der vergangenen Saison wegen fehlendem Nachwuchs nicht gestellt. In der Saison 2022/2023 wird wieder eine U20 gestellt. Die 1. Mannschaft hat den Klassenerhalt geschafft und qualifizierte sich sogar für die Aufstiegsrunde. „Ziel für die Zukunft: so viele Eigengewächse wie möglich in die erste Mannschaft zu bringen. Und sich in der Landesliga zu etablieren.“ wünscht sich Sitter. Am Ende seiner Ansprache bedankt sich Sitter bei seinen Kollegen aus der Vorstandschaft. „Wir hatten durch Corona so viel mehr Zeitaufwand, Arbeit und Druck als jemals in einer Saison zuvor. Und doch haben wir es geschafft.“ Auch die Eismeister, Trainer, Betreuer, Zeitnehmer, die Gemeinde und alle anderen Helfer vergaß Sitter bei seiner Ansprache nicht.
In ihrem Rechenschaftsbericht als Kassier konnte Conny Wohlfarter den anwesenden Mitgliedern ordentliche Zahlen präsentieren. Dazu betonte Sitter, dass in den vergangenen Jahren, trotz des Erweiterungsumbaus der 1. Mannschafts-Kabine, die Beschaffung einer neuen Stadionuhr und der Beschaffung von einheitlicher Ausrüstung für den gesamten Nachwuchs in 2021, auch in dieser schwierigen Zeit im Verein investiert wurde. Dabei bedankte sich Sitter bei allen Sponsoren und Gönnern des Vereins. „Ohne diese Sponsoren und Partner ginge nichts.“ weiß Sitter dies zu schätzen und weiter „dabei darf man die Hilfe eines Steuerberaters nicht unterschätzen. Dank der Steuerkanzlei Hollmann, konnten wir mit ihrer Hilfe die Überbrückungshilfe III für Vereine nutzen.“ Dass der ERC Lechbruck es trotz steigender Kosten im Spielbetrieb, diese summieren sich diesmal auf über 87.000 Euro, wieder geschafft hat, ein ordentliches Plus von über 8.800 Euro einzufahren, ist lt. Moll und Sitter eine großartige Leistung des gesamten Vereins. „Den durchschnittlich 200 Zuschauer, die der Verein in den Heimspielen zählt, gebührt der Dank des Vereins und all seinen Mitgliedern und Helfer.“ so Sitter stolz über das letzte Jahr, und weiter „es war an manchen Spieltagen eine Zumutung für Zuschauer und Helfer gleichermaßen, die Coronaregeln einzuhalten, aber auch das haben wir geschafft.“ Und so konnte auch das Minus aus der Saison 2020, in dem es Dank Corona keine Spiele gab, wieder ausgeglichen werden.
Die beiden Kassenprüferinnen Bettina Sitter und Manuela Wagner entlasteten nach sorgfältiger Prüfung den Kassier mit allen anwesenden Mitgliedern einstimmig. Darauf entlastete der anwesende Bürgermeister die Vorstandschaft wiederum mit den anwesenden Mitgliedern einstimmig.
Die Mitgliederzahl steigt seit 2016 stetig. „In anderen Vereinen hat Corona die Mitgliederzahlen schrumpfen lassen, aber nicht bei uns. Im Gegenteil: wir haben einen Zuwachs zu verbuchen.“ so Sitter erfreut. Ziel ist für Sitter die 400er Marke anzusteuern. Was in der nächsten Saison nicht auszuschließen ist, gibt es doch die neue Sparte „Eiskunstlauf“ im Flößerdorf.
Der Jugendleiter Richard Lory, der an der Versammlung nicht persönlich anwesend war, ließ seinen Bericht von Sitter vortragen. In seinem Rechenschaftsbericht waren die Nachwuchsmannschaften, aber auch die Laufschule und die Eishockeyschule beinhaltet. Zur Laufschule konnte Bernhard Sitter, der diese schon viele Jahre betreut, von 30 bis 50 Kindern pro Unterricht berichten. Diese wird hervorragend angenommen. „Hier lernen sogar Mamas und Papas noch das Schlittschuhfahren.“ so Berni Sitter erfreut und weiter „das ist jedes mal eine tolle Veranstaltung. Die Kinder freuen sich riesig. Und weil es im letzten Jahr keinen Fasching gegeben hat, haben wir halt die Laufschule maskiert veranstaltet.“
Lory ließ die Ergebnisse im Nachwuchsbereich vortragen und zeigte sich dabei sehr glücklich über die Entwicklung in den letzten Jahren. Dazu hob er seinen Trainer- und Betreuerstab besonders hervor, welcher immer professioneller werde und tolle Arbeit leistete.
Sitter dazu: „Ich bin sehr stolz darauf, was im gesamten sportlichen Bereich geleistet wurde und welch tolle Entwicklung der Verein in den letzten Jahren genommen hat.“
Der ERC verabschiedet sich derweil von Trainer Jörg Peters. Peters war vier Jahre Trainer der 1. Mannschaft und wird ab der kommenden Saison nicht mehr an der Bande des ERC Lechbruck stehen. „Jörgi war ein top Trainer. Wir haben hervorragend zusammengearbeitet. Er hat unsere 1. Mannschaft maßgeblich geformt und mit ihm sind wir in die Landesliga aufgestiegen. Dafür gilt ihm unser Dank!“ so Sitter und weiter „Für die kommende Spielzeit sind wir mit der Kaderplanung auf einem guten Weg und werden weitere Neuerungen zeitnah kommunizieren, wenn diese fix sind. Aktuell haben wir mit Louis Landerer, Sebastian Weixler und Benjamin Gottwalz drei Neuzugänge und mit Max Prinz und Marius Hack zwei Rückkehrer neu im Kader.“
Über eine neue Abteilung darf sich der ERC Lechbruck seit dieser Versammlung freuen. Für die neue Abteilung und die Ernennung von Frau Manuela Schnitzer als Abteilungsleiterin der neuen Sparte Eiskunstlauf wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig abgestimmt. Darüber freute sich Schnitzer sehr. Schnitzer, deren Tochter Johanna seit einiger Zeit in Füssen ins Eiskunstlauftraining geht, fragte im Februar Manfred Sitter, ob es denn nicht möglich wäre, in Lechbruck Eiskunstlauf zu etablieren. Sitter war von der Idee sofort angetan und so wird ab dieser Saison mit der Trainerin Frau Streifler die Sparte Eiskunstlauf angeboten. „Ich bin davon überzeugt, dass dies in Lechbruck angenommen wird. Beim Probetraining waren schon achtzehn Mädels da, die Interesse am Eiskunstlauf haben.“ so Schnitzer hocherfreut. Streifler, eine ehemalige Olympionikin im Eiskunstlauf, trainiert in den umliegenden Vereinen Kinder ab drei Jahren, bis hin zu Rentnerinnen, alles. Ziel von Streifler ist es, gemeinsam mit allen Vereinen ein Eiskunst-Musical auf die Beine zu stellen.
Zum Ende der Jahreshauptversammlung wurden noch zahlreiche Mitglieder für ihre langjährigen Mitgliedschaften im ERC Lechbruck geehrt. Für 20 Jahre im Verein wurden geehrt: Andreas Böhm, Fabian Bacz, Patrick Völk. Für 25 Jahre im Verein wurden geehrt: Florian Graml, Familie Kugelmann, Florian Böhm. Für 30 Jahre im Verein wurden geehrt: Michaela Graml. Für 40 Jahre im Verein wurden geehrt: Wolfgang Wirkotsch, Rudi Wörle, Klaus Kienberger, Herbert Kienberger, Markus Fischer, Gerhard Fischer, Monika Fischer, Stefan Hotter. Bernhard Sitter und Manfred Sitter.
Über eine besondere Ehrung durfte sich das Vorstandsmitglied Conny Wohlfarter freuen. Wohlfarter wollte längst als Kassier aufhören, stellt sich aber weiterhin in den Dienst des Vereins. „Liebe Conny, im Namen des gesamten Vereins Danke für deine Arbeit. Du bist absolut zuverlässig und die Zusammenarbeit mit dir könnte nicht besser sein. Eine bessere Kassiererin zu finden, wie du eine bist, ist nur schwer möglich.“ so Sitter dankbar. Mit tosendendem Applaus bedankten sich die anwesenden Mitglieder bei dem langjährigen Mitglied und Vorstandsmitglied.
Moll hob in seiner Ansprache nicht nur die sportlichen Erfolge in sämtlichen Nachwuchsmannschaften hervor, er gratulierte und bedankte sich bei der gesamten Vorstandschaft für die gute Arbeit „der Verein steht wirtschaftlich auf soliden Säulen. Und dass trotz den bekannten Corona-Einschränkungen, dass für alle ehrenamtlichen Helfern eine kräftezehrende Zeit war. Und so freue ich mich, dass das Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 mit einem ordentlichen Plus abgeschlossen werden konnte.“ Dabei ging sein Dank unter anderem an alle Ehrenamtliche Helfer während sämtlicher Veranstaltungen sowie an alle Spieler, Trainer und Betreuer, die vor allem während der schwierigen Coronazeit herausragendes geleistet haben. Vergessen möchte er die Eismeister und auch Geschäftsstellenleiter Michael Köpf nicht. Diese leisten Erhebliches für den Verein, auch über ihre „normalen“ Arbeitszeiten hinaus. Die Jugendarbeit liegt Moll bei der Vereinsarbeit am Herzen. Erkenne man doch sofort, ob ein heranwachsender in einem Verein aufgewachsen ist, oder nicht. „Da werden Werte vermittelt, das formt einen Jugendlichen.“ so das Gemeindeoberhaupt. Weiter resümiert Moll „die Renovierungsarbeiten am Eisstadion sind in vollem Gange. Und so hoffen wir auf eine bessere Eisqualität in der neuen Saison.“ Für diese wünscht Moll dem Verein und allen Verantwortlichen, das Beste und freut sich auf eine weiterhin so gute Zusammenarbeit, wie bisher.
Beim letzten Punkt der Tagesordnung wollte Franz Lederhofer, der schon fast seit Anbeginn der Zeit dem Eishockey in Lechbruck mit Rat und Tat zur Seite steht, wissen, ob es nicht möglich wäre, einen Fanclub zu gründen. „Wenn die Gäste zu uns kommen, haben die immer einen Fanclub dabei. Warum haben wir das nicht. Früher gab es das doch auch.“ so Lederhofer. Darauf Sitter „Das würde ich mir sehr wünschen, dass es das bei uns auch geben würde. Wir hätten ja alles da. Von der Fanfare, über die Trommel bis zum Schal. Aber bis jetzt ist da noch niemand auf mich zugekommen. Vielleicht findet sich ja unter den Lesern von diesem Artikel jemand, der das anpacken möchte.“
Bericht: Silke Zink