Drei Punkte waren das Ziel für die Flößer an diesem Wochenende. Dass diese ausgerechnet gegen das Topteam der Wanderers Germering geholt wurden, war einer starken kämpferischen Leistung des ERC zu verdanken, der auch spielerisch mit den Gästen sehr gut mithalten konnte. 60 Minuten lang zeigten die Flößer eine überzeugende Willensleistung, ließen sich auch nicht von einem zwischenzeitlichen Rückstand aus dem Konzept bringen und präsentierten sich als geschlossene Einheit, in der jeder für jeden kämpfte. Bis zur letzten Sekunde fieberten die ERC-Anhänger und alle Beteiligten dem Sieg entgegen und man spürte wie eine riesige Last abgefallen und der puren Freude gewichen ist.
Von Beginn an waren die Lecher gut im Spiel, die Körpersprache signalisierte, dass es für Gegner Germering nicht einfach werden sollte. Bei besten Bedingungen im Lechparkstadion lieferten sich beide Mannschaften einen Schlagabtausch. Dabei waren zuerst die Gäste erfolgreich: In der 9. Minute erzielte Rossi das 0:1. Lechbruck zeigte sich unbeeindruckt, hielt gut dagegen und erspielte sich gute Chancen, die aber noch nichts Zählbares bringen sollten. In der 18. Minute dann eine Strafzeit für die Wanderers und das sollte Folgen haben: Im Powerplay setzten Gabriel Larivière-Piché und Tobias Dressel den diesmal als Stürmer aufgebotenen Lucas Hay in Szene und der schließt trocken zum 1:1-Ausgleich ab. Germering zog kurz vor Drittelende eine weitere Strafzeit und wieder war Hay zur Stelle: Pass von Marcus Köpf, Schuss von Lucas Hay – 2:1 für den ERC Lechbruck zur ersten Pause (20.).
Im zweiten Drittel konnten die Flößer diesmal ihre gute Leistung fortsetzen. Diszipliniert und gut eingestellt zeigten sich die Lecher hungrig auf mehr. Doch zunächst waren die Germeringer dran, erzielten in der 23. Minute durch Routinier Menge den Ausgleich zum 2:2. Dann ging es wieder verstärkt in die andere Richtung: Die Flößer scheiterten mehrmals an Gästetorhüter Schmidt, doch in der 26. Minute war er machtlos: Maxime Danis nutzte ein schönes Zuspiel von Matthias Köpf und erzielte das 3:2 für Lechbruck. Und es sollte noch besser kommen: In der 30. Minute konnte Marcus Köpf im Alleingang auf das Gästetor nur durch ein Foul gestoppt werden, was einen Penalty zur Folge hatte. Und den ließ sich Mucki Köpf nicht nehmen, souverän wurde Schmidt im Wanderers-Tor verladen und der ERC lag mit 4:2 in Führung. Danach starteten die Münchener Vorstädter wütende Angriffe auf das Tor von ERC-Keeper Markus Echtler. Mit einem Doppelschlag durch Manuel Winkler (34.) und Oskar Haerty (35.) stand es plötzlich 4:4. Beide Teams wollten diesen Zwischenstand mit in die zweite Pause retten. Doch mit einem etwas glücklichen Treffer durch Mair gingen die Wanderers drei Sekunden vor dem Pausentee sogar mit 4:5 in Führung.
Man war nun gespannt, wie die Lecher den Rückstand verdauen und die letzten zwanzig Minuten angehen werden. Die Antwort lieferte Jonas Seitz: Sechzehn Sekunden waren im letzten Drittel gespielt, ein Pass von Maxime Danis auf seinen Landsmann Gabriel Larivière-Piché, der gibt weiter auf Jonas Seitz, der mit einem Handgelenkschuss eiskalt zum 5:5-Ausgleich trifft. Jetzt waren auch die Lechbrucker Anhänger voll da, peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Doch zunächst machte Germering einen Strich durch die Rechnung: Maximilian Raß erzielte in der 44. Minute die 5:6-Führung für die Gäste. Jetzt legte der ERC nochmal eine Schippe drauf, kämpfte unaufhörlich weiter und wollte unbedingt den Ausgleich. Torchancen auf beiden Seiten wurden durch die guten Torhüter vereitelt. Lechbruck musste von der 53. bis 55. Minute eine Unterzahl überstehen, dass gelang mit Glück und Geschick. Es knisterte im Lechparkstadion, die Spannung war spürbar. Dann eine Strafzeit für Germering: Gabriel Larivière-Piché spielt diesmal auf Maxime Danis, der Kanadier passt direkt zu Lucas Hay, der den Puck in die Maschen zum 6:6-Ausgleich jagte (58.). Aber das war noch nicht alles: Gleich im nächsten Spielzug eine Kombination von Tobias Dressel auf Marcus Köpf, der weiter zu Lucas Hay, der ebenfalls in der 58. Minute zur 7:6-Führung für den ERC abschließt. Das Lechparkstadion glich nun einem Tollhaus. Es waren noch zwei Minuten zu gehen. Die Flößer spielten die letzten 120 Sekunden clever herunter, ließen keine Chancen des Gegners mehr zu. Ein verdienter Sieg des ERC Lechbruck, der endlich die Negativserie durchbrechen konnte. Die Lecher feierten danach mit ihren Anhängern und lagen sich in den Armen. Es geht doch!
Spielstatistik:
ERC Lechbruck – Wanderers Germering 7:6 (2:1; 2:4; 3:1)
Torfolge:
0:1 (08:10) Nico Rossi (Marco Göttle)
1:1 (17:37) Lucas Hay (Tobias Dressel, Gabriel Larivière-Piché) 5-4 PPG
2:1 (19:58) Lucas Hay (Marcus Köpf) 5-4 PPG
2:2 (22:54) Daniel Menge (Thomas Köppl)
3:2 (25:37) Maxime Danis (Matthias Köpf)
4:2 (29:40) Marcus Köpf (Penalty)
4:3 (33:37) Manuel Winkler (Dmitrii Metelkov) 5-4 PPG
4:4 (34:40) Oskar Valentin Haerty (Maximilian Raß, Dmitrii Metelkov)
4:5 (39:57) Markus Mair
5:5 (40:16) Jonas Seitz (Gabriel Larivière-Piché, Maxime Danis)
5:6 (43:16) Maximilian Raß (Konstantin Kolb, Manuel Winkler)
6:6 (57:27) Lucas Hay (Maxime Danis, Gabriel Larivière-Piché) 5-4 PPG
7:6 (57:50) Lucas Hay (Marcus Köpf, Tobias Dressel)
Strafminuten:
ERC 8, Wanderers 18 + 10 Minuten Disziplinarstrafe
Zuschauer:
140