Nichts war es mit der angekündigten Revanche des ESC Vilshofen gegen eine bärenstarke Lecher Mannschaft, die momentan das Team der Stunde in der Landesliga-Abstiegsrunde ist. Mit nunmehr drei Siegen in Folge klettert der ERC auf den vierten Tabellenplatz und hat nun am kommenden Wochenende in zwei Heimspielen die Chance, sich oben festzusetzen und möglicherweise den vorzeitigen Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.
Im Freiluftstadion von Vilshofen begann Lukas Bauer im Tor des ERC und auch Förderlizenzspieler Louis Landerer stand zur Verfügung, da der Kooperationspartner ESC Kempten spielfrei hatte. Lechbruck übernahm von der ersten Sekunde an das Kommando und zwang die Wölfe zu Fehlern. In der 7. Minute nutze der ERC gleich das erste Überzahlspiel zum 0:1 durch Cameron Roberts (Lucas Hay, Marcus Köpf). Die Flößer präsentierten sich stabil in der Defensive und kreierten mehrere gute Möglichkeiten. In der 17. Minute schickten Sammy Wörle und Lukas Fischer ihren agilen Teamkollegen Cameron Roberts allein auf die Reise und der ERC-Kanadier ließ Maximilian Meschik im Wölfe-Tor keine Chance – 0:2. Mit einem 2-Tore-Vorsprung ging es erstmals in die Kabine und die Lecher hatten durchaus Eindruck bei Ihrem Gegner und den Zuschauern hinterlassen.
Der ESC Vilshofen startete besser in den zweiten Durchgang und wehrte sich gegen die drohende Niederlage. Lucas Hay scheiterte aussichtsreich allein vor dem Tor und die Vilshofener setzten zu einem schnellen Konter an, den Max Artmann konsequent zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte. Dieses Tor gab den Hausherren Auftrieb und die ersten zehn Minuten im zweiten Drittel drohte das Spiel zu kippen. Auch weil die Lecher in dieser Phase die eine oder andere Strafzeit aufgebrummt bekamen. Die Niederbayern konnten aber keine ihrer Überzahlmöglichkeiten nutzen, das Penaltykilling des ERC funktionierte hervorragend und die Einsatzbereitschaft sich in jeden Schuss zu werfen, war sehr gut. Dann schwenkten die Schiedsrichter etwas um und schickten vermehrt die Hausherren in die Kühlbox. Und auch das Powerplay der Blau-Weißen klappte wie am Schnürchen: In doppelter Überzahl erzielte Matthias Köpf, auf Zuspiel von Cameron Roberts, in der 39. Minute das 1:3 für den ERC Lechbruck.
Der Start in den letzten Abschnitt sah Vorteile bei den Flößern, die sich mit schnellen und schönen Aktionen durch die ESC-Reihen durchkombinierten und dem Schlussmann der Hausherren einen arbeitsreichen Tag bescherten. In der 45. Minute schnappte sich Louis Landerer im eigenen Drittel die Scheibe und setzte zum Alleingang an. Durch Freund und Feind hindurch ließ er auch dem ESC-Goalie keine Chance und erhöhte eiskalt zum 1:4. Wenn es läuft, dann läuft’s: Überlegen spielte der ERC weiter erfrischendes Eishockey und erhöhte in der 49. Minute durch Christoph Pfeiffer (Cameron Roberts) auf 1:5. Vilshofen wechselte nun den Torhüter: Für den verletzten Meschik kam nun Alexander Krenn zwischen die Pfosten. Und dieser wurde gleich mit dem 1:6 in der 52. Minute durch den herausragenden Cameron Roberts begrüßt. Vorausgegangen war ein traumhaftes Zusammenspiel mit Paolo de Sousa, der seinen Landsmann toll in Szene setzte. Für manch einen war der „Käs“ nun gebissen, denn nur so lassen sich zwei schläfrige Minuten erklären, in denen Vilshofen recht einfach zu zwei Toren durch Artmann und Sagerer zum 3:6 kam (56. und 57. Minute). ESC-Trainer Kim Collins nahm nun eine Auszeit und anschließend seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Aber auch hier zeigte sich der ERC cleverer, denn Marcus Köpf nutzte ein Zuspiel von Cameron Roberts zum 3:7-Endstand ins leere Vilshofener Tor.
Es war ein starker Auftritt des ERC Lechbruck in Vilshofen und der Auswärtssieg auch in der Höhe verdient. Es scheint so, dass die Mannschaft von Trainer Christian Kratzmeir immer besser in Fahrt kommt: „Kompliment an meine Mannschaft. Das war heute eine stabile Leistung und wir haben weitgehend alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Das Team nimmt das System immer mehr an und trifft derzeit auch meist die richtigen Entscheidungen. Wir brauchen noch 2-3 Siege aus den letzten sechs Spielen dann sind wir durch“, so der ERC-Coach.
Weiter geht es am kommenden Wochenende mit zwei Heimspielen: Am Freitag kommt um 20:00 Uhr der EHC Bayreuth und am Sonntag um 17:00 Uhr steht das Match gegen den ERSC Ottobrunn an.