Zwei Drittel lang ist der ERC Lechbruck die bessere Mannschaft, dennoch geht das Peters-Team gegen den Lokalrivalen im Ostallgäuer Derby als Verlierer vom Eis. Im letzten Drittel bringen sich die Lecher selbst um den Lohn.
Lechbruck startete im Eisstadion Pfronten tonangebend in die Partie und erspielte sich gleich mehrere Torchancen. Der Torhüter der Falcons, Dominik Gimbel, konnte sich nicht über Langeweile beklagen und wurde mehrmals geprüft. Die Lechbrucker Führung zum 1:0 durch Matthias Erhard, nach Zuspiel von Christoph Pfeiffer und Marcus Köpf, war deshalb verdient. Ebenso das 2:0 im Powerplay für den ERC in der 11. Minute, erneut durch Kapitän Erhard, der wunderbar von Loic Jarry eingesetzt wurde. Die Flößer hatten das Heft in der Hand und die Möglichkeiten zu weiteren Treffern waren da, doch Pfronten konnte bis zum Drittelende durch Tore von Johannes Friedl in Überzahl und Robin Wiedmann etwas glücklich ausgleichen.
Im zweiten Drittel war das Spiel überwiegend unter Lechbrucker Kontrolle. Die Flößer zeigten in Ansätzen schöne Kombinationen, teilweise lief die Scheibe gut durch die ERC-Reihen. Das 3:2 für den ERC in der 22. Minute vollendete Frederic Abraham, auf Zuspiel von Patrick Völk und Fabian Bacz, ins Kreuzeck. Doch auch Pfronten kam immer wieder durch schnelle Konter gefährlich ins Lecher Drittel und so nutzte der EVP eine Unachtsamkeit der Lecher Hintermannschaft zum 3:3 Ausgleich durch Thomas Böck in der 26. Minute. Nun ging es aber wieder in die andere Richtung und Lechbruck setzte sich im Pfrontener Spieldrittel fest. Lukas Zugmaier bediente in der 27. Minute seinen Verteidigerkollegen Tobias Dressel, der direkt zu Frederic Abraham weiterspielte, dieser nicht lange fackelte und Gimbel im EVP-Tor keine Chance ließ – 4:3 für Lechbruck. Als erneut Frederic Abraham kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts, in eigener Unterzahl, einen schönen Pass von Timo Hegen zum 5:3 veredelte, war der ERC bereits auf der Siegerstraße und bis zu diesem Zeitpunkt auch völlig verdient.
Im letzten Drittel waren die Flößer dann etwas von der Rolle und ließen vieles vermissen, was sie bis zur 40. Minute ausgezeichnet hat. Individuelle Fehler und fehlende Cleverness in der Defensivarbeit des gesamten Teams, brachten Pfronten wieder zurück ins Spiel. Zunächst nutzte der EVP durch Filip Matejka ein Überzahlspiel zum 4:5, ehe Maxim Pokolnikov in der 49. Minute einen erneuten Aussetzer des ERC zum 5:5-Ausgleich nutzen konnte. Dies gab den Hausherren nun sichtlich Auftrieb und die Lecher fanden jetzt keine Mittel mehr, um nochmal eine Schnippe draufzulegen. Im Gegenteil: Pfronten nutzte die Schwächephase der Flößer eiskalt aus und zog durch Tore von Moritz Lochbihler und Dennis Gröger bis zur 58. Minute auf 7:5 davon. Der ERC hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Auch die Herausnahme von Torhüter Sean Nelson, zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, brachte keinen zählbaren Erfolg mehr und somit war die Derbyniederlage für den ERC besiegelt.
ERC-Trainer Jörg Peters: „Erst einmal möchte ich mich bei den zahlreichen mitgereisten ERC-Anhängern bedanken. Wir waren zwei Drittel lang die bessere Mannschaft. Im letzten Drittel haben wir umgestellt und ein paar Dinge ausprobiert. Dadurch ging natürlich auch etwas die Ordnung verloren. Aber die letzten zwanzig Minuten mit 0:4 zu verlieren und damit das Spiel quasi herzuschenken, das darf uns normal nicht passieren. Wir haben noch ein paar Baustellen vor uns, aber letztlich sind solche Spiele auch zum Testen da und deshalb ist diese Niederlage zwar ärgerlich, aber zu diesem Zeitpunkt kein Beinbruch.“
Für die Flößer stehen nun in der kommenden Woche zwei Trainingseinheiten auf dem Plan, bevor es dann von Freitag bis Sonntag nach Götzens (Österreich) ins Trainingslager geht. Das nächste Vorbereitungsspiel findet dann am 08.10.2021 in Freising statt.
Spielstatistik:
EV Pfronten – ERC Lechbruck 7:5 (2:2;1:3;4:0)
Torfolge:
0:1 (08:10) Matthias Erhard (Christoph Pfeiffer, Marcus Köpf)
0:2 (10:27) Matthias Erhard (Loic Jarry) 5-4 PP
1:2 (16:53) Johannes Friedl (Moritz Lochbihler) 5-4 PP
2:2 (19:24) Robin Wiedmann (Thomas Böck)
2:3 (21:23) Frederic Abraham (Patrick Völk, Fabian Bacz)
3:3 (25:14) Thomas Böck (Timo Stammler, Sebastian Weixler)
3:4 (26:10) Frederic Abraham (Tobias Dressel, Lukas Zugmaier)
3:5 (39:23) Frederic Abraham (Timo Hegen) 4-5 SHG
4:5 (44:27) Filip Matejka
5:5 (48:13) Maxim Pokolnikov (Sebastian Weixler)
6:5 (53:15) Moritz Lochbihler
7:5 (56:45) Dennis Gröger (Filip Matejka)
Strafminuten:
EVP: 14
ERC: 16
Zuschauer:
128
Nächstes Spiel:
Freitag, 08.10.2021, 20:15 Uhr: Black Bears Freising – ERC Lechbruck