Der ERC Lechbruck hat am Sonntagabend für eine faustdicke Überraschung gesorgt und den favorisierten Tabellenführer ERC Sonthofen in einem hochdramatischen Spiel mit 4:3 nach Verlängerung besiegt. Vor heimischer Kulisse im Lechparkstadion zeigten die Flößer eine leidenschaftliche und konzentrierte Leistung, die am Ende mit zwei wichtigen Punkten belohnt wurde.

Bereits in der vierten Spielminute sorgte Marcus Köpf (Cameron Roberts) für den umjubelten Führungstreffer der Gastgeber. Der ERC Lechbruck agierte mutig und hielt auch spielerisch mit dem favorisierten Team aus dem Oberallgäu mit. In der 14. Minute legte erneut Köpf nach, diesmal auf Vorlage von Cameron Roberts und Mathias Schuster, und erhöhte auf 2:0. Der Zwischenstand spiegelte die starke Leistung der Hausherren wider.

Im zweiten Drittel nahm die Partie zunehmend an Härte zu. Zunächst musste ein Lechbrucker Spieler auf die Strafbank, doch die Flößer überstanden diese Phase ohne Gegentreffer. In der 26. Minute jedoch konnte Sonthofen durch Ondrej Havlicek auf 2:1 verkürzen. In der Folge wechselten sich beide Teams mit Strafzeiten ab, sodass das Spiel hektischer wurde. Kurz vor der zweiten Drittelpause gelang Vladimir Kames mit einem sehenswerten Distanzschuss der 2:2-Ausgleich genau mit der Pausensirene.

Das letzte Drittel begann denkbar ungünstig für die Hausherren. In Unterzahl kassierte der ERC in der 41. Minute das 2:3 durch Dan Przybyla. Doch Lechbruck zeigte Moral und gab sich nicht auf. Trotz zahlreicher Torchancen fand der Puck lange Zeit keinen Weg vorbei an Sonthofens Torwart Fabian Schütze, der ein starkes Spiel zeigte. Aber auch ERC-Goalie Philipp Wieland hielt mit spektakulären Paraden seine Mannschaft im Spiel.

Zwei Minuten vor Schluss erhielt Sonthofen eine Zwei-Minuten-Strafe. Der ERC nutzte die Gelegenheit und nahm Wieland zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das Lechparkstadion kochte, als Richard Schratt (Cameron Roberts, Kevin Loppatto) in der 59. Minute den umjubelten 3:3-Ausgleich erzielte. Da die letzte Spielminute keinen weiteren Treffer brachte, ging es in die Overtime.

In der Verlängerung übernahm Lechbruck sofort das Kommando. Marcus Köpf und Cameron Roberts scheiterten noch knapp an Schütze, doch in der 64. Minute war es schließlich Kevin Loppatto (Mathias Schuster, Richard Schratt), der mit seinem Treffer zum 4:3-Endstand das Stadion endgültig zum Beben brachte. Spieler, Trainer und Fans lagen sich in den Armen, während die Sensation perfekt war.

Mit diesem dramatischen Sieg gegen den Spitzenreiter ist der Klassenerhalt und die Playoff-Qualifikation des ERC Lechbruck so gut wie sicher. Nur noch rein rechnerisch könnte der EV Fürstenfeldbruck den Flößern die Teilnahme streitig machen. Dazu wären jedoch zwei klare Siege des EVF gegen Germering und Reichersbeuern sowie eine Aufholjagd von 23 Toren notwendig, während der ERC in seinen verbleibenden Partien deutliche Niederlagen kassieren müsste.

Die nächsten Aufgaben für die Flößer stehen bereits fest: Am Freitag trifft das Team auswärts erneut auf den ERC Sonthofen, bevor am Sonntag das Spiel gegen Burgau ansteht. Mit dem Rückenwind dieses Erfolges wird der ERC Lechbruck sicherlich selbstbewusst in die kommenden Partien gehen.

Strafminuten:
ERC Lechbruck: 18
ERC Sonthofen: 24