Beim Tabellenführer in Burgau war für die Rumpfmannschaft des ERC Lechbruck nichts zu holen. Mit der Hypothek von zehn personellen Ausfällen hingen die Trauben für die Lecher verdammt hoch. Doch trotz der 11:4-Niederlage präsentierten sich die Flößer vor knapp 400 Zuschauern das komplette Spiel hindurch als kampfstarker Gegner. Die beiden U20-Spieler Luca Roldan und Mathias Weizbauer feierten ihr Debüt in der 1. Mannschaft.
Das Spiel begann jedoch mit einer Überraschung: Zunächst zeichnete sich ERC-Torhüter Christoph Lohr in der 2. Minute mit einer Glanzparade aus. Dann schnappte sich Maxime Danis, der angeschlagen ins Spiel ging, die Scheibe und ließ Roman Jourkov im ESV-Tor keine Chance – 0:1 in der 3. Minute für den Underdog aus Lechbruck. Und es sollte noch besser kommen: In der 7. Minute schloß der zweite ERC-Kanadier, Gabriel Larivière-Piché, eine schöne Kombination über Luca Roldan und Maximilian Prinz zum 0:2 ab. Der ERC präsentierte sich bis dahin kompakt und kaltschnäuzig. Doch Burgau schlug zurück: In der 8. Minute war es Marvin Mändle, der den Anschlusstreffer für die Hausherren erzielte und in der 10. Minute folgte der Ausgleich durch Ballner. Es machte dennoch Spaß der Lechbrucker Mannschaft zuzuschauen, die im Rahmen der an diesem Tag zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ihr bestmögliches Eishockey aufs Eis brachte und mit viel Kampf und Einsatz dagegenhielt. In der 15. Minute wurde Christoph Lohr hart gecheckt, er konnte aber weiterspielen. In der 18. Minute dann die Führung durch Burgau, zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht unverdient.
Ins zweite Drittel startete der ERC beim Stand von 3:2 für den ESV mit einer Strafzeit und erhielt gleich noch eine weitere obendrauf ausgesprochen – 3 gegen 5 Unterzahl. Zunächst hielt die Box, doch wenig später bei 4 gegen 5 klingelte es im Kasten von Lohr: Seifert erhöhte in der 23. Minute auf 4:2 für die Eisbären. Dennoch standen die Flößer in den Folgeminuten stabil, konnten sich immer wieder befreien und Gegenangriffe starten. Turm in der Schlacht war Christoph Lohr, der im ERC-Tor eine überragende Partie spielte und seine Mannschaft im Spiel hielt. Zwischen der 32. und 36. Minute dann ein Durchhänger der Flößer, bei dem fast alles daneben ging, was vorher noch funktionierte. Arnawa, Ballner und zweimal Ceslik schraubten den Zwischenstand mit vier Toren in die Höhe, Gabriel Larivière-Piché erzielte auf Zuspiel von Maxime Danis das dritte Tor für Lechbruck, womit zu Ende des zweiten Drittels ein 8:3 auf der Anzeigetafel in der Eishalle Burgau stand.
Im letzten Abschnitt war der Bully noch gar nicht ganz vollzogen, da klingelte es durch Ceslik gleich ein neuntes Mal für Burgau. In der 43. Minute verkürzte Lukas Fischer (Jonas Seitz, Gabriel Larivière-Piché) auf 9:4. Seifert in der 44. Minute und Kozlik in der 49. Minute sorgten dann letztlich für den 11:4 Endstand.
Nichtsdestotrotz kann man auf die Art und Weise, wie sich die Lechbrucker Mannschaft gegen den Topfavoriten präsentierte, stolz sein. Das war unter den gegebenen Umständen ein seriöser Auftritt mit einer starken Einstellung. „Das war heute nicht einfach. Unsere Mannschaft hat in den letzten Wochen einiges eingesteckt und dann fährst du mit dem quasi letzten Aufgebot zum Tabellenführer. Es haben alle mit Herz und großem Einsatz gespielt, keiner hat sich hängen lassen. Hut ab, ich bin stolz auf die Jungs! Besonders freue ich mich auch für unsere Juniorenspieler Luca und Mathias, die ihr erstes Spiel in der 1. Mannschaft gespielt und ihre Aufgaben gut erledigt haben“, sagte Vorstand Sitter.