Am Freitagabend in Sonthofen war alles für ein Eishockeyfest angerichtet: Knapp 1.100 Zuschauer kamen in die Eishalle an der Hindelanger Straße und diese sahen zunächst ein gutes Spiel beider Mannschaften, ehe die Hausherren ihre Überlegenheit durchsetzen konnten. Das Resultat von 10:1 für Sonthofen ist vielleicht ein paar Tore zu hoch, aber der Heimsieg verdient.
Der ERC hatte zwar wieder einige personelle Ausfälle, aber dennoch zeigte man sich spielerisch verbessert. Mit sechzehn Feldspielern und Markus Echtler als alleinigen Torhüter, stemmte man sich gegen den Play-Off Anwärter. Und die ersten 15 Minuten klappte das hervorragend. Die Lecher spielten diszipliniert, setzten ihre Vorgaben um und so sah man einen offenen Schlagabtausch, bei dem beide Teams ihre Chancen hatten. Sonthofen nutzte in der 6. Minute ein Überzahlspiel durch Mische zum 1:0. In der 12. Minute entschärfte Markus Echtler mit einer tollen Parade das mögliche 2:0. Es war ein prima Eishockeyspiel. In der 15. Minute fängt Anton Rauh die Scheibe im gegnerischen Drittel ab und schießt aus eigentlich unmöglichem Winkel zum 1:1 für die Flößer ein. Bis hierin ein richtig guter Auftritt des ERC Lechbruck. Dann der Bruch im Spiel: Keine zwanzig Sekunden nach dem Ausgleich steht ein Lecher Verteidiger „Ehrenspalier“ für den agilen Bull-Topscorer Dan Przybyla und begleitet ihn freundlich bis zu derem Abschluss zum 2:1. Ebenso schwach verteidigt, das 3:1 für Sonthofen in der 18. Minute durch Stransky. Die Lecher nun völlig aus dem Konzept, kassieren zwanzig Minuten später gleich noch das 4:1 durch Marc Sill. Das ist momentan der Unterschied: Man hält spielerisch gut mit und macht sich dann binnen weniger Minuten das Spiel kaputt und den Gegner stark. Mit einem in der Höhe völlig unnötigen 4:1-Rückstand ging es erstmals in die Pause.
Das zweite Drittel sah dann zunächst eine Lechbrucker Mannschaft, die mit viel Motivation ans Werk ging. Vielleicht etwas zuviel Motivation: In der 24. Minute mußten gleich zwei Flößer auf die Strafbank, folglich zwei Minuten 3-5 Unterzahl. Diese konnte durch ein gutes Penaltykilling schadlos überstanden werden. Nun marschierte aber gleich der nächste Lecher auf die Strafbank und dieses Powerplay in der 28. Minute nutze Ondrej Havlicek zum 5:1. Der ERC spielte dennoch mutig weiter, kreierte Torchancen, im Abschluss allerdings zu ungenau und meist zu harmlos. Besser machte es Sonthofen: 6:1 durch Vladimir Kames in der 32. Minute. Dann wieder einige Zeitstrafen auf beiden Seiten, jedoch vermehrt gegen den ERC. Powerplay für Sonthofen in der 37. Minute, Abschluss von David Mische – 7:1 für die Oberallgäuer. Ein weiteres Unterzahlspiel der Lecher konnte bis Drittelende ohne Wirkung überstanden werden.
Das letzte Drittel zeigte dann eine Mischung aus den ersten beiden Spielabschnitten. Sonthofen sicherlich die bessere Mannschaft, aber bei den Gegentoren halfen die Lecher durch schwaches Abwehrverhalten und/oder durch kraftraubende Strafzeiten kräftig mit. So konnte Sonthofen durch Vladimir Kames (44.), David Mische (48.) und Dan Przybyla (57.) auf den Endstand von 10:1 erhöhen.
Eine verdiente Niederlage gegen eine gute Mannschaft, die mit vier Reihen agieren konnte. Gerade im letzten Drittel ging dem ERC etwas die Luft aus. Nun geht es bereits am Sonntag um 17:00 Uhr gegen den gleichen Gegner im Lechparkstadion weiter.