Zwei Drittel lang war es in Moosburg ein tolles Eishockeyspiel zweier Mannschaften, die sich kampfstark und auf Augenhöhe duellierten. Im zweiten Drittel allerdings legten die Flößer eine schöpferische Pause ein und kassierten innerhalb von fünf Minuten vier Gegentore. Dieser Rückstand ließ sich nicht mehr auffangen, womit die Siegesserie des ERC Lechbruck gerissen ist.
Beide Mannschaften starteten mit offenem Visier in die Begegnung, von Beginn an war Feuer drin. Moosburg merkte man an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen und den Klassenerhalt perfekt machen wollten. Trotz beiderseits hochkarätiger Chancen, dauerte es bis zur 15. Minute, bis zum ersten Mal die Torsirene erklang. Der EV Moosburg durchbrach den Bann und ging mit 1:0 durch Asen in Führung. Postwendend erzielte aber Cameron Roberts noch in der gleichen Minute den 1:1-Ausgleich. Mit diesem Zwischenstand ging es verdientermaßen in die erste Drittelpause, in einem spannenden und guten Landesligaspiel.
Der zweite Durchgang begann ganz nach dem Geschmack des ERC: Gerade einmal 35 Sekunden waren gespielt, da erzielte Marcus Köpf auf Zuspiel von Cameron Roberts die 2:1-Führung für Lechbruck. Bis zur 25. Minute sahen die Zuschauer in der schmucken Clariant Arena einen guten Auftritt der Blau-Weißen und auch die mitgereisten ERC-Anhängern hatten eigentlich wenig Grund zur Besorgnis. Doch mit einem Scheibenverlust an der eigenen blauen Linie verhalf man den Hausherren zum 2:2-Ausgleich durch Chagnon in der 26. Minute. In der 27. Minute dann die Führung für den EVM: Lukas Majercik war der Torschütze. Moosburg witterte nun Morgenluft und wurde stärker. Dann kamen die spielentscheidenden Minuten: Zwischen der 32. und 37. Minute hatte der ERC einen kollektiven Blackout. Wie ausgewechselt lief in dieser Phase gar nichts mehr bei den Flößern, ein unerklärlicher spielerischer Tapetenwechsel, den die Hausherren bravourös und eiskalt ausnutzten. Vier Tore mußte Lechbruck in dieser Zeitspanne schlucken und lag plötzlich mit 2:7 hinten. Paolo de Sousa setzte wenigstens in der 40. Minute noch ein Lebenszeichen mit dem dritten Lechbrucker Treffer zum 7:3-Pausenstand.
In der zweiten Drittelpause fand ERC-Trainer Kratzmeir deutliche Worte in der Kabine, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Der ERC Lechbruck nun wieder deutlich besser, fand zu seiner Leistung aus dem ersten Drittel zurück. In der 43. Minute verkürzte Lukas Baader (Christoph Pfeiffer, Josef Bayrhof) zum 7:4 und die Lecher waren gewillt, noch einmal zurück ins Spiel zu kommen. Chancen gab es durchaus, aber letztendlich ließ sich der EV Moosburg die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und konnte mit einem 7:4-Sieg gegen den ERC den Klassenerhalt fix machen.
ERC-Trainer Christian Kratzmeir: „Heute bin ich mit dem ersten und letzten Drittel einverstanden. Da haben wir Eishockey gespielt und ich denke ein gutes Spiel beider Mannschaften gesehen. Was im zweiten Drittel passiert ist geht nicht. So dürfen wir uns nicht präsentieren, das war katastrophal. Das habe ich meiner Mannschaft auch so deutlich gemacht. Kompliment aber auch an Moosburg, die das gnadenlos effektiv ausgenutzt haben. Letztlich ist es eine verdiente Niederlage. Glückwunsch an Moosburg zum Klassenerhalt.“
Nächste Spiele:
Fr., 17.02.2023, 19:15 Uhr: EV Fürstenfeldbruck – ERC Lechbruck
So., 19.02.2023, 17:00 Uhr: ERC Lechbruck – EV Fürstenfeldbruck