Die Flößer zeigten am Freitag vor über 500 Zuschauern in Sonthofen eine Reaktion auf das schlechte Spiel vergangene Woche in Bad Aibling. Obwohl nur mit 14 Feldspielern und zwei Torhütern angereist, konnte man dem Ex-Oberligisten über das gesamte Spiel Paroli bieten. Einziges Manko: Die eklatante Abschlussschwäche.
Der ERC Sonthofen ging als der große Favorit ins Spiel, zumal die Lecher sieben Ausfälle zu verzeichnen hatten und einige Akteure angeschlagen auflaufen mußten. Doch die Mannschaft von Trainer Christian Kratzmeir nahm die Situation an wie sie ist und spielte von Beginn an solide in der Defensive und setze auch offensiv immer wieder recht gute Akzente. Im Tor stand diesmal Lukas Bauer, der sehr ruhig und souverän agierte. In der 3. Spielminute erzielte Henkel von der blauen Linie den überraschenden Führungstreffer für die Hausherren, bei dem Bauer die Sicht verdeckt war. Leichte Vorteile für Sonthofen im ersten Drittel, aber auch die Lecher kamen zu ihren Chancen. Dennoch ging es mit einer knappen 1:0-Führung für Sonthofen in die erste Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels hatte Fabian Bacz die große Gelegenheit freistehend vor dem Tor auszugleichen. Doch Fabian Schütze im Tor der Bulls konnte den Schuß sehenswert mit der Fanghand schnappen. Danach scheiterte Christoph Pfeiffer ebenfalls allein vor dem Sonthofener Tor. Es war nun ein munteres Spiel und die Flößer agierten mutig und zielstrebig auch in der Offensive. In der 11. Minute dann der schön herausgespielte 2:0-Treffer für die Bulls durch Kapitän Engler in Sonthofener 5-4 Überzahl. Die Hausherren konnten erst einmal durchatmen, denn aus deren Sicht kam das Tor zur rechten Zeit. Daraufhin hatten Louis Landerer und Paolo de Sousa zweimal gute Möglichkeiten, doch die Lechbrucker Ladehemmung hält weiterhin an. Im Gegenzug dann in der 36. Minute ein eigentlich ungefährlicher Handgelenkschuss von der blauen Linie von Henkel durch Freund und Feind hindurch zum 3:0 für den ERC Sonthofen. In dieser Phase wurde erneut deutlich woran es derzeit hängt: Spielerisch gut, benötigt der ERC jedoch viel zu viele Chancen um ein Tor zu erzielen. Ein Spitzenteam wie Sonthofen hat halt dann auch mal das notwendige Glück auf seiner Seite, um aus dem Nichts einen Treffer zu erzielen.
Ins dritte Drittel startete Sonthofen dann mit viel Tempo, doch die Flößer konnten sich den Angriffen gut wiedersetzen. Lukas Bauer war in dieser Phase ein sehr guter Rückhalt und gab seinen Vorderleuten Vertrauen. Die Hausherren leisteten sich nun mehrfach Strafzeiten, was das Publikum an der Hindelanger Straße mit einem wilden Pfeifkonzert quittierte. Dem ERC fehlte es aber an der notwendigen Durchschlagskraft, um Kapital aus der Überzahl zu schlagen. Das Spiel wurde insgesamt ruppiger, auch die Flößer marschierten nun öfters auf die Strafbank, doch weitere Treffer sollten nicht mehr fallen. Es blieb beim 3:0 für den ERC Sonthofen und der Erkenntnis, dass die Lecher am Abschluss vor dem Tor arbeiten müssen.
ERC-Coach Christian Kratzmeir: „Wenn man unsere ellenlange Verletztenliste sieht, dann ist ein 0:3 beim Tabellenführer allen Ehren wert. Meine Mannschaft hat sich hier heute gut präsentiert. Ärgerlich ist nur unsere derzeitige Abschlussschwäche. Wenn du im zweiten Drittel 1-2 Treffer erzielst, wer weiß wie dann das Spiel ausgeht. Nächste Woche steigt Timo Hegen wieder ins Mannschaftstraining ein. Bei Marius Hack und Tobias Dressel müssen wir noch abwarten, vielleicht kommen sie ebenfalls nächste Woche wieder zurück. Bei den anderen Verletzten geht es in den Dezember hinein, bis sie wieder da sind. Wir müssen jetzt die kommenden zwei schweren Spiele gegen Burgau und Sonthofen überstehen, danach schaut es personell schon wieder besser aus.“
Nächste Spiele:
Freitag, 25.11.2022, 19:30 Uhr: ERC Lechbruck – ESV Burgau
Sonntag, 27.11.2022, 17:00 Uhr: ERC Lechbruck – ERC Sonthofen