In den vergangenen Spielen fehlte dem ERC stets ein Quäntchen Glück, etwas mehr Durchschlagskraft oder auch Erfahrung, um erfolgreich zu sein. Trotzdem hielt man gegen die starken Gegner in der Landesliga Aufstiegsrunde überwiegend gut dagegen und verdiente sich so in der Liga viel Respekt. Nicht so am Freitag in der RSS Arena in Bad Tölz: Die Lecher waren mit einer schwachen Leistung gegen den SC Reichersbeuern chancenlos.
Die Hausherren aus dem Tölzer Land gingen hochmotiviert in die Begegnung, denn mit einem Sieg gegen den ERC Lechbruck konnten sie den Einzug ins Play-Off-Halbfinale fix machen. Bei den Lechern fehlten Kapitän Matthias Erhard, Lukas Zugmaier, Tobias Dressel, Morris Demmler, Markus Sadkowski, Dominik Kösl und Maximilian Ott. Dafür war nach eineinhalb Monaten Verletzungspause wieder Timo Hegen dabei. Der SCR legte von Beginn an los wie die Feuerwehr und dominierte die gesamte Begegnung. Auch weil der ERC viel zu passiv auftrat und immer wieder gewaltige Probleme damit hatte, die Scheibe aus dem eigenen Drittel herauszuspielen. Dennoch mußte ein Powerplay der Hausherren her, um den 1:0-Führungstreffer durch Lukas Harrer in der 7. Minute zu erzielen. Vierundzwanzig Sekunden später gleich das 2:0 durch Maximilian Hirschberger. Wie schon so oft in den letzten Spielen brachte ein Doppelschlag die Lecher ins Hintertreffen. Diese konnten sich zwar mehrere Chancen erarbeiten, doch diese wurden allesamt relativ harmlos vergeben. David Hornak hatte die Riesenmöglichkeit auf den Anschluss, doch scheiterte er im Alleingang am SCR-Goalie Haltmair. Mit einem verdienten 2:0 für Reichersbeuern ging es in die erste Pause.
Im zweiten Durchgang leistete der ERC wenig Gegenwehr, auch weil die Blau-Weißen in fast jeder Aktion langsamer waren als der SCR und sich durch viele Abspielfehler laufend selbst in Bedrängnis brachten. Reichersbeuern nahm die höflichen Einladungen der Gäste aus dem Ostallgäu gerne an und spielte sich nun in einen wahren Rausch. Innerhalb von vier Minuten, zwischen der 25. und 29. Spielminute, schraubten Johannes Fischer, Anton Eimannsberger und zweimal Valentin Friedl das Zwischenergebnis auf 6:0. Lukas Bauer verließ nun konsterniert das Tor und wurde durch Sean Nelson ersetzt. Dieser konnte sich gleich auszeichnen und entschärfte mehrmals in höchster Not. Gegen den Treffer zum 7:0 in Überzahl durch Andreas Andrä konnte dann auch er nichts machen.
Im letzten Drittel spielte der SC Reichersbeuern, der mit vier Reihen antreten konnte, munter weiter und ließ nicht nach. Die Flößer waren in Anbetracht des hohen Rückstands auf Schadensbegrenzung aus, konnten aber die vielen Unsicherheiten und Abspielfehler nicht abstellen. In einem erneuten Powerplay erhöhte der SCR durch Vitus Motzet auf 8:0 (46.) und Franz Frauenrieder schraubte den Zwischenstand auf 9:0 (50.). In Lechbrucker Überzahl machte es dann Lukas Stauffert sogar zweistellig (52.). In der 54. Minute lieferten sich Marcus Köpf und SCR-Stürmer Anton Eimannsberger einen Boxkampf, woraufhin das Schiedsrichtertrio beide mit einer 2 + 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen schickte. Marcus Köpf ist somit am Sonntag in Burgau gesperrt. Immerhin gelang Christoph Pfeiffer (David Hornak) in der 55. Minute noch der Ehrentreffer zum 10:1-Endstand.
Vorstand Manfred Sitter fasste seinen Eindruck folgendermaßen zusammen: „Dass wir heute auf einen blendend aufgelegten Gegner trafen, der mit vollbesetzter Kapelle antrat und wir gleichzeitig auf einige Leistungsträger verzichten mussten ist das eine. Dennoch dürfen wir hier nicht so harmlos und fehlerbehaftet auftreten. Heute muss man klar sagen: Das war eine schwache Leistung und auch in der Höhe verdient. Im Hinblick auf das Spiel am Sonntag in Burgau, haben wir mit Lukas Baader einen Verletzten mehr, mit dem gesperrten Marcus Köpf eine wichtige Säule weniger. Eine erfolgreiche Auswärtsfahrt sieht anders aus.“
Spielstatistik: SC Reichersbeuern – ERC Lechbruck 10:1 (2:0;5:0;3:1)
Torfolge:
1:0 (06:55) Lukas Harrer (Michael Hölzl) 5-4 PPG
2:0 (07:19) Maximilian Hirschberger (Johannes Fischer, Peter Fischer)
3:0 (24:48) Johannes Fischer (Peter Fischer)
4:0 (25:15) Valentin Friedl (Lukas Harrer, Michael Hölzl)
5:0 (26:56) Anton Eimannsberger (Franz Frauenrieder)
6:0 (28:20) Valentin Friedl (Lukas Harrer, Andreas Pfaff)
7:0 (37:33) Andreas Andrä (Paul Stauffert, Valentin Friedl) 5-4 PPG
8:0 (45:15) Vitus Motzelt (Andreas Pfaff) 5-4 PPG
9:0 (49:47) Franz Frauenrieder (Daniel Walter)
10:0 (51:35) Lukas Stauffert (Johannes Fischer) 4-5 SHG
10:1 (54:50) Christoph Pfeiffer (David Hornak)
Strafminuten:
SCR: 14 + 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe
ERC: 20 + 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe
Zuschauer:
110
Nächstes Spiel:
Sonntag, 06.03.2022, 18:00 Uhr: ESV Burgau – ERC Lechbruck