Das erste Heimspiel in der Aufstiegsrunde gegen den EV Fürstenfeldbruck bot den über 200 Zuschauern im Lechparkstadion beste Unterhaltung. Beide Teams schenkten sich nichts und kämpften um jeden Zentimeter Eis. Die Gäste waren am Ende die glücklichen Sieger und nahmen mit einem Empty-Net-Goal kurz vor Schluss drei Punkte mit nach Oberbayern.

Das Spiel begann denkbar ungünstig für die Lecher: Gerade einmal 51 Sekunden waren gespielt, als der beste EVF-Spieler, Mathias Jeske, mit einem platzierten Schuss ins rechte Kreuzeck ERC-Torhüter Lukas Bauer kalt erwischte und zum 0:1 einnetzte. Die Flößer zeigten sich aber stabil und nahmen das Heft des Geschehens zunehmend selbst in die Hand. Die Gäste konnten eine Torchance von Marcus Köpf nur mit einem Foul vereiteln und zogen eine Strafzeit. Diese nutzte Christoph Pfeiffer (Matthias Erhard, Lukas Zugmaier) zum verdienten 1:1-Ausgleich (7.). In der 12. Minute gingen die Lecher erstmals durch einen sehenswerten Unterzahltreffer von Marcus Köpf (Tobias Dressel) in Führung. Mehrere Chancen die Führung auszubauen, ließ der ERC liegen, doch Fürstenfeldbruck nutzte eine Lücke in der zu weit aufgerückten Lechbrucker Abwehr mit einem eiskalt ausgespielten Konter zum 2:2, erneut durch Jeske. Mit einem für die Gäste schmeichelhaften Remis ging es damit in die erste Pause.

Im zweiten Drittel dann ein total ausgeglichenes Spiel mit zahlreichen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Zunächst konnten die Hausherren Kapital daraus schlagen: In der 24. Minute erzielte David Hornak (Tobias Dressel) das 3:2 für Lechbruck. Zwei Minuten später der Ausgleich für den EVF durch Lennart Guttenthaler. In der 33. Minute die Führung für die Gäste: Kevin Melcher nutzte eine Unachtsamkeit der ERC-Hintermannschaft zum 3:4. Auch das 3:5 in der 39. Minute für die Oberbayern durch Julian Brehmer, war von der „Kategorie Gastgeschenk“. Ohne die durchaus starke Leistung der Crusaders schmälern zu wollen: bei den Gegentreffern machten es die Flößer den Gästen wieder einmal viel zu einfach. Obwohl mindestens gleichwertig, ging der ERC mit einem 2-Tore-Rückstand in die Pause.

Im letzten Drittel übte der ERC Lechbruck dann durchgehend einen starken Druck auf das Gästetor aus. Die Hausherren hatten ein klares Chancenplus und die Crusaders Mühe, sich aus der Lecher Umklammerung zu befreien. Es dauerte bis zu 56. Minute, ehe Josef Bayrhof (Patrick Völk) den 4:5-Anschlusstreffer gelang. Nun wurde das Spiel auf und neben dem Eis sehr hitzig: Beide Mannschaften zogen Strafzeiten und auf den Spielerbänken duellierte man sich mit verbalen Scharmützeln. Das Spiel hielt nun alles parat, was an Dramatik, Kampf und Spannung im Köcher war. In der 58. Minute waren die Flößer dann zeitweise mit doppelter Überzahl im Vorteil, doch der Pfosten, Gästetorhüter Berger oder schlicht Pech im Abschluss verhinderten den längst überfälligen Ausgleich. 80 Sekunden vor dem Ende setzte ERC-Trainer Jörg Peters alles auf eine Karte: Er nahm Lukas Bauer zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch dann wurde es kurios: Ob nun alle Spieler zum Bully bereitstanden oder nicht – man wird es wohl nie erfahren; auf jeden Fall machten sich die ERC-Spieler gerade zum Bully bereit, als der Schiedsrichter den Puck schon längst freigegeben hatte und der Gästespieler des Tages, Matthias Jeske, schaltete am schnellsten und nutzte den kollektiven Blackout der Flößer per Empty-Net-Goal zum entscheidenden 4:6-Endstand.

Damit war das Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient hatte, gelaufen und die Lecher standen mit leeren Händen da. Weiter geht es bereits am Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim Aufstiegsfavoriten Wanderers Germering. Diese zogen am Freitag überraschend mit 4:5 gegen den SC Reichersbeuern den Kürzeren und stehen damit gegen den ERC schon stark unter Druck. Spielbeginn ist um 17:45 Uhr.

Spielstatistik: ERC Lechbruck – EV Fürstenfeldbruck 4:6 (2:2; 1:3; 1:1)
Torfolge:
0:1 (00:51) Mathias Jeske (Benedikt Pfeil, Kresimir Schildhabel)
1:1 (06:56) Christoph Pfeiffer (Matthias Erhard, Lukas Zugmaier) 5-4 PPG
2:1 (11:01) Marcus Köpf (Tobias Dressel) 4-5 SHG
2:2 (13:38) Mathias Jeske (Benedikt Pfeil)
3:2 (23:48) David Hornak (Tobias Dressel)
3:3 (25:25) Lennart Guttenthaler (Kevin Melcher, Frederik Hoffmann)
3:4 (32:13) Kevin Melcher (Andreas Kilian)
3:5 (38:53) Julian Brehmer (Lennart Guttenthaler, Felix Holzapfel)
4:5 (55:00) Josef Bayrhof (Patrick Völk)
4:6 (58:47) Mathias Jeske ENG

Strafminuten:
ERC: 18
EVF: 18

Zuschauer:
208

Nächstes Spiel:
Sonntag, 30.01.2022, 17:45 Uhr: Wanderers Germering – ERC Lechbruck