Der Neujahrsstart ist dem ERC Lechbruck gründlich misslungen: Ausgerechnet im Lokalderby gegen den EV Pfronten mussten die dezimierten Flößer eine 3:9-Niederlage einstecken. Eine Rangelei kurz vor Spielende bescherte beiden Mannschaften zudem noch einige gesperrte Spieler.
Beide Mannschaften waren von Beginn an auf das Derby eingestellt. Kein langes Abtasten, sofort ging es zur Sache. Keine zwei Minuten waren gespielt, da mußte der erste Lecher auf die Strafbank. Und die Falcons nutzten das Powerplay durch Lukas Hruska zum 1:0 aus. Der ERC, der ohne Neuzugang David Hornak, sowie die Verletzten Matthias Erhard, Christoph Pfeiffer und Daniel Keller antrat, antwortete jedoch prompt: In der 5. Minute erzielte Marcus Köpf (Lukas Zugmaier) den Ausgleich. Lechbruck hatte nun spielerische Vorteile und erhöhte in der 11. Minute erneut durch Marcus Köpf (Dominik Kösl, Matthias Köpf) auf 2:1. Mit einem Konter in der 15. Minute konnte Pfronten wiederum durch Friedl egalisieren. Die Flößer trafen noch einmal das Aluminium, doch bis zur ersten Pause sollten keine weiteren Treffer mehr fallen.
Im zweiten Durchgang spielten beide Teams auf Augenhöhe, die Zuschauer sahen ein ausgeglichenes und rassiges Derby. Nun kamen die entscheidenden Spielsituationen: In der 28. Minute kullerte ein abgefälschter Schuss von Ladislav Hruska über die Fanghand des verdutzten ERC-Torhüters Lukas Bauer zum 2:3 für den EVP ins Lechbrucker Tor. Zwei Minuten später: Ein Gewühl vor dem ERC-Tor, zwei Pfrontener lagen auf ERC-Goalie Bauer, die restlichen Spieler beider Teams kämpften in unmittelbarer Torraumnähe um den Puck, bis die beide Unparteiischen zur Überraschung aller auf Tor entschieden – 2:4 und eine Steilvorlage für den EV Pfronten. Zu allem Überfluss verletzte sich nun ERC-Verteidiger Timo Hegen bei einem Zusammenprall schwer und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Eine bittere Pille für die Lecher, die bis dahin mehrmals sehr gute Torchancen hatten und zweimal den Pfosten trafen. Doch sie steckten nicht auf: In Überzahl konnte Marcus Köpf (Lukas Zugmaier) in der 36. Minute auf 3:4 verkürzten und seinen Hattrick an diesem Abend feiern. Wie man die Flößer kennt, war nun wieder Feuer im Spiel und die Peters-Truppe bestürmte das EVP-Tor. Lukas Fischer hatte die Chance freistehend vor dem Tor den Ausgleich zu erzielen, scheiterte aber erneut am Aluminium. Mitten im Sturmlauf zogen die Flößer eine Strafzeit, die dann eiskalt vom Pfrontener Louis Landerer in der 38. Minute zur 3:5-Führung der Gäste genutzt wurde. In dieser Phase ein weiterer Tiefschlag für den ERC, der kurz vor der Pause mit dem 3:6 durch Domenik Timpe sogar noch verschlimmert wurde.
Es war nun klar, dass Lechbruck ein schnelles Tor braucht, um noch einmal die Chance auf ein Comeback zu haben. Die Flößer mühten sich, konnten aber keine zwingenden Torchancen erspielen. Die Falcons agierten nun sehr defensiv, ließen den ERC kommen und setzten dann auf schnelle Konter. Die Uhr lief unerbittlich gegen den ERC, der in der 52. Minute eine weitere Strafzeit zog. Die Pfrontener ließen sich nicht zweimal bitten und der Ex-Flößer Dennis Gröger sorgte mit dem 3:7 für die endgültige Entscheidung. Eine völlig entblößte ERC-Defensive verhalf den Gästen dann in der 54. Minute durch Timpe zum 3:8. Lukas Bauer verließ nun das Eis und wurde durch Daniel Eisenmann ersetzt. Dieser war noch gar nicht richtig im Tor angekommen, da klingelte es 21 Sekunden später erneut: 9:3 für den EV Pfronten durch Thomas Böck. Die Messe war nun gesungen und das Spiel plätscherte bis kurz vor Schluss ohne nennenswerte Vorkommnisse vor sich hin. Bis zur 59. Minute: Eine Keilerei vor dem Pfrontener Tor endete mit einer fünf Minuten plus Spieldauerdiziplinarstrafe für jeweils einen Spieler beider Teams. 30 Sekunden vor Spielende dann eine wilde Rangelei, die überflüssiger nicht hätte sein können. Resultat: Eine fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe und eine Matchstrafe für den ERC, sowie eine fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe für den EV Pfronten. Insgesamt kostete das Lokalderby beiden Mannschaften somit 141 Strafminuten.
Vorsitzender Manfred Sitter war bedient: „Noch schlimmer als die Derbyniederlage sind für mich die Szenen kurz vor Spielende. Mir ist es egal, ob ein Pfrontener Spieler die Schlägerei angezettelt hat. Es kann nicht sein, dass wir beim Stand von 3:9, kurz vor Spielende blind auf diesen Schmarrn einsteigen und unsere Personalsorgen damit auf die Spitze treiben. Im nächsten Spiel gegen Germering fehlen uns alleine in der Abwehr durch die Ausfälle von Timo Hegen (verletzt), Marek Hatas (private Gründe), Lucas Hay sowie den nun gesperrten Tobias Dressel und Dominik Kösl fünf Stammverteidiger. Wir spielen jetzt gegen Germering mit dem letzten Aufgebot.“
Spielstatistik:
ERC Lechbruck – EV Pfronten 3:9 (2:2; 1:4; 0:3)
Torfolge:
0:1 (02:33) Lukas Hruska (Dennis Gröger) 5-4 PPG
1:1 (04:37) Marcus Köpf (Lukas Zugmaier)
2:1 (10:32) Marcus Köpf (Dominik Kösl, Matthias Köpf)
2:2 (14:49) Johannes Friedl (Filip Matejka, Benjamin Gottwalz)
2:3 (27:33) Ladislav Hruska (Tobias Huber, Thomas Böck)
2:4 (29:32) Moritz Lochbihler
3:4 (35:20) Marcus Köpf (Lukas Zugmaier) 5-4 PPG
3:5 (37:57) Louis Landerer 5-4 PPG
3:6 (39:11) Domenik Timpe (Louis Landerer)
3:7 (51:44) Dennis Gröger (Ladislav Hruska, Thomas Böck) 5-4 PPG
3:8 (53:26) Domenik Timpe (Niklas Munz, Lorenz Sternitzke)
3:9 (53:47) Thomas Böck (Dennis Gröger, Ladislav Hruska)
Strafzeiten:
ERC: 43 + 40
EVP: 18 + 40
Zuschauer:
250
Nächste Spiele:
Donnerstag, 06.01.2022, 17:00 Uhr: ERC Lechbruck – Wanderers Germering
Sonntag, 09.01.2022, 17:00 Uhr: ERC Lechbruck – EHC Bad Aibling